Die Heime waren lange in besonderem Maße von der Pandemie betroffen. Nun zeigen Impfungen Erfolg - darauf muss reagiert werden.

Vor wenigen Wochen hat der Ethikrat eine kluge Unterscheidung gemacht. In der Diskussion um Lockerungen für Geimpfte in der Corona-Pandemie haben sich die Experten gegen eine solche Sonderbehandlung in der Bevölkerung ausgesprochen und nur eine Ausnahme von dieser Regel gemacht: Für Bewohner von Pflegeheimen oder Behinderteneinrichtungen sollten Corona-Maßnahmen wie etwa Besuchsbeschränkungen aufgehoben werden. Isolationsmaßnahmen seien dort nur zu rechtfertigen, solange die Bewohner noch nicht geimpft sind.

In NRW sind sie das nun größtenteils und die sinkenden Fallzahlen in den stationären Einrichtungen zeigen, mit welchem Erfolg: Während die Inzidenzen in NRW stagnieren, gibt es inzwischen immer mehr Pflegeheime ohne aktuelle Corona-Fälle. Wann, wenn nicht jetzt, wäre der Zeitpunkt, den Hochbetagten mit aller nötigen Vorsicht mehr Teilhabe und Gemeinschaft zu ermöglichen?

Sie haben in dieser Pandemie besonders harte Entbehrungen hinnehmen müssen. Sie haben ihre Familien über einen langen Zeitraum nur aus der Ferne sehen können, mussten auf ein Miteinander in der Einrichtung verzichten, zogen sich vielfach zurück. In NRW sind bereits in größerem Umfang Besuche in den Heimen möglich, aber Auflagen bleiben streng. Es gilt nun bei allen Unsicherheiten einen klugen Weg zu finden, den Bewohnern mehr Lebensqualität zurückzugeben.