Düsseldorf. Das Innenministerium teilt die Sorge des Bundes, Spione und Kriminelle könnten die Impf-Infrastruktur angreifen.

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Das NRW-Innenministerium glaubt, wie die Bundesbehörden, dass Angriffe auf Firmen und Einrichtungen, die für die Impfkampagne wichtig sind, im Visier von Impfgegnern, Extremisten und Spionen stehen. „Auch wenn es bislang keine konkreten Hinweise gibt, besteht die Gefahr möglicher Angriffe auf die Impfinfrastruktur aus vielen Richtungen“, erklärte das Ministerium auf Nachfrage dieser Zeitung.

Einerseits könnten fremde Nachrichtendienste daran Interesse haben, um sich im Wettlauf um den Impfstoff einen Vorteil zu verschaffen. „Ihre Ziele wären ihr eigenes politisches Image zu stärken und gleichzeitig das Vertrauen in die Impfinfrastruktur des angegriffenen Staates zu erschüttern und die Gesellschaft zu verunsichern “, so eine Sprecherin.

Angriff auf Firma in Bergisch-Gladbach

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Blick in das Impfzentrum Sachsen in Karmenz.
Von Julia Emmrich und Christian Kerl

Auch extremistische oder kriminelle Motive könnten Auslöser sein. Dies geschehe mit einer „Ransomware“. Das ist ein Erpressungstrojaner, mit dessen Hilfe ein Eindringling den Zugriff des Computerinhabers auf Daten, deren Nutzung oder auf das ganze Computersystem verhindern kann.

Bei einem Cyberangriff auf die Firma Miltenyi Biotec aus Bergisch Gladbach soll es sich um eine Attacke mit einer Ransomware handeln. Die Gefahr für IT-Systeme von Unternehmen und Behörden durch Ransomware-Angriffe sei hoch, so das NRW-Innenministerium.

Erkenntnisse, dass Unternehmen oder Institutionen im Bereich der Forschung, Produktion oder Zulassung eines Impfstoffes gegen Covid-19 gezielt von Cyber-Kriminellen angegriffen werden, liegen demnach aber im Moment nicht vor.