Düsseldorf. Schulen bleiben bis 14. Februar geschlossen. Die Schulministerin geht diesen Weg mit, obwohl sie zuletzt auf Präsenzunterricht setzte.
NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sieht offenbar keinen Anlass, vom Bund-Länder-Beschluss, die Schulen bis zum 14. Februar geschlossen zu halten, abzuweichen. „Jetzt brauchen wir eine weitere Zeit der Vorsicht“, sagte sie am Mittwoch im Schulausschuss mit Blick auf die Gefahren, die möglicherweise von Virus-Mutationen ausgehen.
In der vergangenen Woche hatte Gebauer angedeutet, dass die langsame Rückkehr zum Präsenzunterricht bereits am 1. Februar beginnen könnte. Nun sagte sie, die Politik müsse, sobald die Pandemie dies zulasse, „von Beginn an“ an die Kinder und Jugendlichen denken.
Wichtige Fragen zum Abitur und zu Versetzungen sind noch offen
Zunächst müsse mit allen „maßgeblichen Akteuren“ besprochen werden, wie der Distanzunterricht bis Mitte Februar und Schule in der Zeit danach ausgestaltet werden könnte. Geplant seien kurzfristig Gespräche mit den Kultusministern der Länder, insbesondere mit den Nachbarländern von NRW, sowie mit Verbänden und Gewerkschaften. Im Kreis der Kultusminister werde es unter anderem um die Abitur- und ZP10-Prüfungen unter Pandemiebedingungen gehen und um die Versetzung von Schülern.
Gebauer stellte für die kommenden Tage ein neues „Videokonferenztool“ für Schulen in Aussicht, das sich an die Lernplattform „Logineo“ anlehnt. Inzwischen nutze etwa jede dritte Schule in NRW die Logineo-Angebote. Gebauer appellierte an alle Schulen, auf Logineo zurückzugreifen. Das System habe sich zuletzt auch unter Stress bewährt. Angriffe von außen auf diese Plattform seien nicht bekannt.
SPD-Politiker Ott: "Viele Familien sind am Limit"
Jochen Ott (SPD) und Sigrid Beer (Grüne) forderten Gebauer auf, den Landtag in der kommenden Woche über die Schul-Pläne der NRW-Regierung zu unterrichten. Viele Familien seien „am Limit“, sagte Ott. Manche Schüler würden im Distanzunterricht abgehängt, andere fühlten sich nun besonders unter Druck gesetzt.