Düsseldorf. Nach dem Streit um eine Masken-Lieferung an die NRW-Polizei gibt es eine neue rechtssichere Ausschreibung. Auch van Laack will sich beteiligen.

Der Streit um eine Masken-Lieferung an die NRW-Polizei soll bald ein Ende haben: Eine neue - rechtssichere - Ausschreibung ist da, im April soll der Zuschlag vergeben werden. Unterdessen werden immer mehr van Laack-Kunden bei Landesbehörden bekannt.

Das zuständige Landesamt sucht per Ausschreibung erneut nach 1,25 Millionen Alltagsmasken für die Polizei in NRW. Der ursprüngliche Auftrag an die Firma van Laack war wegen formaler Fehler aufgehoben worden. Laut der neuen europaweiten Ausschreibung muss eine erste Charge von 100.000 Masken bereits Anfang Mai geliefert werden.

NRW-Innenministerium stoppte nicht ordnungsgemäße Auftragsvergabe

Das Land hatte im Herbst bei van Laack in Mönchengladbach zum zweiten Mal 1,25 Millionen Masken für die Polizei geordert. Gegen den Auftrag war eine Kanzlei im Namen einer Wuppertaler Unternehmerin vor die Vergabekammer Rheinland gezogen. Das Innenministerium hatte daraufhin festgestellt, dass die Vergabe tatsächlich nicht ordnungsgemäß war. Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) wurde angewiesen, den Auftrag neu auszuschreiben.

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Die bereits gelieferten van Laack-Masken im Wert von knapp 2 Millionen Euro liegen zurzeit noch in einem Polizeibekleidungscenter in Lünen. Das Mönchengladbacher Unternehmen hatte bereits angekündigt, sich an der neuen Ausschreibung zu beteiligen. Sollte van Laack erfolgreich dabei sein, könnten die Masken aus dem Lager einfach verteilt werden. Das LZPD will seine Entscheidung neben Liefertermin und Preis auch an der Anzahl der möglichen Waschvorgänge fest machen. Bewerber müssen fünf Muster einschicken.

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Die müssen nicht zwingend im Dunkelblau der Polizeiuniformen gehalten sein: „Um den Wettbewerb zu öffnen“, kämen auch „schwarz oder anderweitige dunkle Farben auf Basis der Grundfarben blau oder grau in Betracht“, so die Ausschreibung. Bis April will das LZPD den Zuschlag geben.

Modeblogger Johannes Laschet hatte Kontakt zu van Laack an seinen Vater vermittelt

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Ein erster Auftrag an van Laack über 10 Millionen Schutzkittel hatte für Debatten gesorgt, weil Modeblogger Johannes „Joe“ Laschet Ende März den Kontakt an seinen Vater Armin Laschet vermittelt hatte.

Tatsächlich hatte der Modehersteller nach Angaben der Landesregierung von Mitte Dezember auch 1500 Alltagsmasken an das Familienministerium und 10.000 an das Wirtschaftsministerium verkauft. Aus einer aktuellen Vorlage an den Rechtsausschuss des Landtags geht hervor, dass auch die Justizbehörden des Landes auf eigene Faust mindestens 37.000 Masken bei van Laack bestellten. Zudem orderten auch 21 Justizvollzugsanstalten jeweils in Eigenregie bei dem Unternehmen aus Mönchengladbach. (dpa)