Essen. Die umfangreichste Sanierung der fünf in die Jahre gekommenen Freizeitoasen beginnt. Land, EU und RVR investieren 28 Millionen Euro.
„Gärten für alle“ sollen sie sein, Erholungsoasen für überhitzte Innenstädte, ja, und auch das: moderne Begegnungsorte mit digitaler Infrastruktur. Die Latte liegt hoch für die fünf Revierparks. Nicht weniger als zukunftsfähig sollen die in die Jahre gekommenen Freizeitoasen inmitten des Ruhrgebiets werden. Dass es um deutlich mehr geht als nur um eine Aufhübschung, zeigt schon die Summe, die Landregierung und Regionalverband Ruhr in die Hand nehmen, um die Parks bis 2022 kräftig durchzumodernisieren.
In jeden Park fließen zwischen 5,5 und sechs Millionen Euro
28 Millionen sollen für frisches Grün, neue Naturparcours, Spiel- und Bewegungsbereiche, Wasserspielplätze, Bienenlehrpfade, barrierefreie Eingänge und Kletteranlagen in die Hand genommen werden, um nur einige der geplanten Maßnahmen zu nennen. In jeden Park fließen zwischen 5,5 und sechs Millionen Euro. 80 Prozent der Summe spendieren Land und EU aus unterschiedlichen Fördertöpfen. Ein Fünftel des Betrags steuert der Regionalverband Ruhr als wichtigster Anteilseigner der Parks aus der eigenen Schatulle bei.
Der erste Spatenstich einmal beim Wort genommen
Im Beisein einiger Polit-Prominenz fällt am Sonntag im Revierpark Mattlerbusch in Duisburg der Startschuss für die umfangreichste Sanierung der Revierparks seit ihrer Gründung in den 1970-er Jahren. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU), RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, Josef Hovenjürgen, Vorsitzender der RVR-Verbandsversammlung und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) werden in Duisburg nicht nur ein Bauschild enthüllen, sondern auch Beete für ein Umweltbildungsprogramm pflanzen: der erste Spatenstich einmal beim Wort genommen. Die Vorbereitung für die Baumaßnahmen beginnt im Herbst in allen fünf Revierparks. Ab Frühjahr rollen dann die Bagger.
„Route des Regenwassers"
Und so sieht die Planung für die Parks im Einzelnen aus: Mattlerbusch soll mit einem neuen Spiel- und Bewegungsbereich sowie mit dem Urban Gardening neue Highlights bekommen. Der Revierpark Vonderort an Stadtgrenze Bottrop/Oberhausen in Bottrop wird mit dem Ausbau des Bewegungs- und Naturlehrpfades zum „Park in Bewegung“. Nienhausen an der Stadtgrenze Gelsenkirchen/Essen soll sich zum „Wasserpark“ mausern, unter anderem durch eine „Route des Regenwassers“.
Besonderes Naturerlebnis
„Natur und Tivoli“ lautet das Konzept für den Herner Gysenbergpark. Hier entsteht ein Naturparcours zum Thema Mechanik. Eine besondere Attraktion soll eine Pumptrack-Anlage für Mountain-Biker werden. „Park erleben – Natur erlernen“ heißt es im Dortmunder Revierpark Wischlingen. Eine Aussichtsplattform mit Blick in das Naturschutzgebiet Hallerey soll ein besonderes Naturerlebnis schaffen. Bildungshungrige kommen in Dortmund in einem „Grünen Klassenzimmer“ auf ihre Kosten.
Neue Dachgesellschaft
Um die Zukunft der Revierparks war in den vergangenen Jahren heftig gerungen worden. Schwindende Besucherzahlen, veraltete Parkkonzepte, ein gewandeltes Freizeitverhalten und ein wachsender Sanierungsstau nagten an der Attraktivität der Anlagen. Die Folge: Die Parks gerieten zunehmend in eine finanzielle Schieflage. Im RVR reifte der Plan, die Revierparks unter dem Dach einer neuer Gesellschaft zu verschmelzen. Das gelang vor drei Jahren, allerdings nicht vollständig.
In der Ende 2017 unter Federführung des RVR gegründeten Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr gingen nur die Parks Mattlerbusch, Vonderort und Nienhausen sowie das Freizeitzentrum Kemnade in Witten auf. Herne und Dortmund entzogen sich der Fusion, Gysenbergpark und Revierpark Wischlingen blieben eigenständige Gesellschaften der Städte. Der RVR ist hier lediglich Mitgesellschafter.