Essen. Trotz Corona beginnt das neue Schuljahr im Regelbetrieb. Doch es gibt viele Fragen. Wird in NRW die Maskenpflicht zum Schulstart eingeführt?

  • Am 12. August starten die Schulen in NRW in das neue Schuljahr. Eltern, Lehrer und Schüler blicken diesem Tag aber mit Sorgen entgegen. Viele Fragen, wie es im Regelbetrieb dann weitergehen soll, sind derzeit noch offen.
  • Um 13 Uhr am Montag will das Schulministerium in einer Pressekonferenz über weitere Details zum Schulstart in NRW informieren. Das sei auf den letzten Drücker, erklärte die Bildungsgewerkschaft in NRW.
  • Dabei gilt die Maskenpflicht zum Schulstart in NRW als sicher. Der Lehrerverband in NRW hat sich hingegen für eine Maskenpflicht ausgesprochen, „sobald die Schüler die Klasse verlassen“.

Mit Sorge blicken Lehrer, Eltern und Schüler dem Schulstart am 12. August entgegen. Viele Fragen zur Organisation des Unterrichts sind noch offen. Ob sie rechtzeitig beantwortet werden können, wird sich am Montag entscheiden. Dann will das Schulministerium laut Ankündigung vom Freitag über Details informieren. Um 13 Uhr soll am Montag in Düsseldorf eine Pressekonferenz stattfinden. Das sei auf den letzten Drücker, kritisiert die Bildungsgewerkschaft GEW in NRW. „Wir warten weiter auf Anweisungen aus Düsseldorf“, heißt es an vielen Schulen im Ruhrgebiet.

Wie die Rheinische Post berichtet, spricht sich der Lehrerverband für eine Maskenpflicht auf den Schulfluren aus. „Ich halte zwar eine Maskenpflicht von morgens bis abends für falsch“, sagte der Präsident des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, der RP. „Im Unterricht ist das Tragen einfach nicht darstellbar. Aber sobald die Schüler die Klasse verlassen, sollten sie vom Land dazu verpflichtet sein, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.“

Schulstart in NRW: Maskenpflicht an den Schulen scheint sicher

Die Schulleiter befürchten, dass sich im neuen Schuljahr eine Kommunikation wiederholen könnte, die bereits in den Monaten der Krise für Unmut über Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) gesorgt hatte. Mehrfach hatten die Schulleiter ihre Planungen verwerfen müssen, weil sie mit neuen wie späten Anweisungen des Ministeriums kollidierten. Nur eines scheint derzeit sicher: eine Maskenpflicht an allen Schulen.

Vor den Sommerferien wurden die Schulen darüber informiert, dass sie im Regelbetrieb starten werden. „Es fehlen aber noch viele Details“, sagt Wibke Poth, Vize-Landesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Wie gehen Schulen vor, wenn Unterricht nach Stundenplan nicht erteilt werden kann? Welche Anforderungen werden an das Lernen auf Distanz gestellt, wie wird es bewertet? Werden die Regelungen zu den Risikogruppen verlängert? Wie läuft der Ganztag? Ist die digitale Ausstattung gewährleistet? All dies sei offen, so Poth. Kaum anders sei dies beim Thema Einschulung.

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Laut Rechtsverordnung geht das Ministerium davon aus, dass der Unterricht „in der Regel als Präsenzunterricht“ erteilt wird. Falls dies aufgrund neuer Corona-Fälle nicht möglich ist, „findet der Unterricht in räumlicher Distanz“ statt. „Also Unterricht wie immer – ob das realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt“, sagt Michael Schulte, Geschäftsführer der GEW.

Schulstart in NRW: Sorge über Mangel an Lehrkräften

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Dagegen spreche der weiter akute Mangel an Lehrern. Die Gewerkschaften erwarten, dass zusätzlich mindestens zehn Prozent als „Risikogruppe“ ausfallen werden. Zwar habe das Land weitere Maßnahmen zur Anwerbung angekündigt, dies greife aber nicht für dieses Schuljahr. Vor allem die Grundschulen klagen über unbesetzte Stellen. Für Schulte steht daher fest: „Einen Regelbetrieb wird es unter diesen Bedingungen nicht geben können.“