Essen/Bochum. Gerade vorgestellt, wird der Elf-Punkte-Plan zur Stärkung des ÖPNV im Ruhrgebiet schon heftig diskutiert. Ein Thema steht besonders im Fokus.

Der neue Elf-Punkte-Plan zur Verbesserung des Nahverkehrs im Ruhrgebiet stößt in der Region auf ein geteiltes Echo. Der Fahrgastverband Pro Bahn NRW begrüßte grundsätzlich die Bereitschaft zu mehr Zusammenarbeit beim Thema ÖPNV in der Region. Er hält aber viele der Maßnahmen des von den Oberbürgermeistern, Landräten und Verkehrsbetrieben vorgestellten Papiers derzeit für kaum finanzierbar.

Pro Bahn: Region kann große Tarifreform nicht alleine stemmen

„Der ÖPNV braucht jetzt dringend mehr Zuschüsse wegen der corona-bedingten Ausfälle. Ob da noch etwas übrig bleibt, um etwa das Tarifsystem einfacher und günstiger zu gestalten oder ein Schnellbusnetz für die gesamte Region aufzubauen, wage ich zu bezweifeln“, sagte Pro Bahn-Sprecher Lothar Ebbers dieser Redaktion. Aus eigener Kraft könne die Region eine große Tarifreform jedenfalls nicht stemmen, betonte Ebbers.

Schnellbusse voranbringen

Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr will man zügig das Thema Schnellbusse voranbringen. „Die 80 Vorschläge hierzu allein im VRR-Gebiet werden derzeit geprüft“, sagte Frank Heidenreich, Vorsitzender der CDU-Fraktion im VRR, auf Nachfrage. Eine Realisierung der ausgewählten Strecken werde aber nur mit organisatorischer und finanzieller Beteiligung der Kommunen möglich sein, so Heidenreich.

Struktur soll auf den Prüfstand

Skeptisch äußerte sich die Fraktion der CDU im Regionalverband Ruhr. „Ob ein 11-Punkte-Plan der Verkehrsunternehmen zu einer deutlichen Verbesserung führt, wage ich zu bezweifeln“, sagte Fraktionschef Roland Mitschke. Die gesamte Struktur des ÖPNV im Revier gehöre „auf den Prüfstand“.

Der Elf-Punkte-Plan zur Stärkung des Nahverkehrs wurde am Donnerstag in Bochum offiziell präsentiert. Der Plan sieht unter anderem den Aufbau einer ruhrgebietsweiten Einkaufsplattform für Fahrzeuge und Technik vor. Eine bessere Abstimmung soll es auch bei den kommunalen Nahverkehrsplänen geben.