Düsseldorf. Die Landesregierung hat am Freitag wieder einige Maßnahmen beschlossen, um die Folgen der Corona-Krise in den Griff zu bekommen. Ein Überblick.
Wegen deutlich gesunkener Fahrgastzahlen in der Corona-Krise dünnt NRW-Verkehrsminster Hendrik Wüst (CDU) vorübergehend den Schienennahverkehr deutlich aus. Bis Ende kommender Woche soll das Angebot um 50 Prozent heruntergefahren werden. Einige S-Bahnlinien könnten sogar um 80 Prozent ausgedünnt werden. Jede Strecke soll dennoch mindestens einmal pro Stunde bedient werden. Die Fahrplan-Änderungen sind am besten auf der zentralen Info-Seite www.mobil.nrw oder über die Hotline (01806 - 50 40 30) nachzuvollziehen.
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Um die Ansteckungsgefahren in den Bahnen zu verhindern, sollen an jeder Haltestelle alle Türen automatisch geöffnet werden. Davon verspricht sich Wüst eine bessere Durchlüftung der Wagen und den Verzicht aufs Türöffner-Drücken. Zudem seien die Reinigungsintervalle in den Bahnen erhöht werden. Zugbegleiter verzichteten ab sofort auf Fahrzeugdurchgänge. Dennoch appellierte Wüst: „Kaufen Sie bitte dennoch online ein Ticket.“
Nachtflugverbot in Düsseldorf ist vorübergehend aufgehoben worden
NRW hat das Nachtflugverbot am Düsseldorfer Flughafen aufgehoben. Ausnahmsweise können Maschinen dort auch nach 23 Uhr landen, was aber bislang nur zweimal genutzt worden sei. Es gehe darum, bei einer „Luftbrücke“ für gestrandete Urlauber zu helfen und diesen nicht auch noch eine „Odyssee mit dem Bus“ zuzumuten, sagte Wüst. Da der Flugverkehr in Düsseldorf um 70 bis 80 Prozent eingebrochen sei, halte er die Lärmbelastung für zumutbar, so der Verkehrsminister. In Köln sind die Flüge nur um 20 Prozent zurückgegangen. Hintergrund: Weil viele Frachtpakete aktuell nicht mit Passagiermaschinen mitgeschickt werden können, müssen Unternehmen auf Cargo in Köln ausweichen.
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Wüst warnte alle NRW-Bürger, jetzt noch in den Urlaub aufzubrechen. Das sei unverantwortlich: "Bleiben Sie zuhause". Der Staat sorgt gerade mit großen Aufwand dafür, dass Deutsche, die in den Ferien von der Zuspitzung der Corona-Krise und dem Zusammenbruch des Flugverkehrs überrascht wurden, zurück nach Hause kommen können.
Land unterstützt Künstler ohne Auftritte mit Überbrückungsgeld von 2000 Euro
NRW will die Grenze zu den Niederlanden weiterhin nicht schließen. Die Nachbarn bekämpften das Coronavirus mit „sehr ähnlichen Maßnahmen wie bei uns“, sagte Wüst. Die deutsche Botschaft in den Niederlanden habe ihm versichert, Berichte über Experimente mit einer sogenannten Corona-Herdenimmunität, derzufolge sich große Gruppen kontrolliert anstecken sollten, träfen nicht (mehr) zu. Offene Grenzen seien für Logistikketten wichtig.
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Die Landesregierung will freischaffenden Künstlern und Kulturschaffenden mit einem Überbrückungsgeld von 2000 Euro unbürokratisch aus der aktuellen Finanzklemme durch wegbrechende Engagements helfen. Das Geld müsse nicht zurückgezahlt werden, sagte NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Insgesamt hält das Land fünf Millionen Euro bereit. Formulare gibt es bei den zuständigen Bezirksregierungen.
NRW hat das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Lastwagen weitgehend ausgesetzt. Alle Güter können nun transportiert werden, „auch das viel zitierte Klopapier“, sagte Wüst.