Düsseldorf. Aufgemotzte Maschinen und überhöhte Geschwindigkeit sind für Anwohner eine Plage. Jetzt will die Regierungskoalition gegensteuern.

Die schwarz-gelbe Regierungskoalition in Düsseldorf sagt dem Motorradlärm den Kampf an. Die Landtagsfraktionen von CDU und FDP wollen der Polizei mehr Geld zur Verfügung stellen, um den Lärmpegel von Motorrädern im Straßenverkehr leichter messen zu können. Außerdem sollen Verstöße schneller zur Stilllegung einer Maschine führen und eine landesweite Aufklärungskampagne die Biker für angemessenes Fahrverhalten sensibilisieren.

Das sieht ein gemeinsamer Antrag der Regierungskoalition für den Landtag vor, der unserer Redaktion vorliegt. „Wir wollen, dass Verstöße leichter geahndet und konsequenter sanktioniert werden können“, sagte FDP-Verkehrsexperte Bodo Middeldorf unserer Redaktion. Das Vergnügen der Motorradfahrer dürfe nicht länger „zu einer unerträglichen Situation von Anwohnern“ führen. Vor allem das Sauerland, Bergische Land und die Eifel haben sich ebenso wie die südlichen Ausläufer des Ruhrgebiets zum Anziehungspunkt für Kradfahrer entwickelt.

Bislang sind Überschreitungen der Dezibelgrenzen nur schwer nachzuweisen

Bislang sind Lärmverstöße nur schwer nachzuweisen. Die NRW-Koalition will die Polizei nun technisch in die Lage versetzen, Fahrgeräuschmessungen leichter vorzunehmen. CDU und FDP wollen ein Pilotprojekt starten, „damit die Polizei vor Ort unkompliziert und rechtssicher die Geräuschentwicklung eines Auspuffs ohne Hintergrundgeräusche messen und Manipulationen erkennen kann“, heißt es in dem Antrag. Außerdem sollen Prüf- und Zulassungsverfahren für neue Maschinen so verändert werden, dass ein Geräuschpegel von maximal 80 Dezibel im Fahrbetrieb erst gar nicht mehr überschritten werden kann.

Immer mehr Gemeinden schließen sich der Initiative „Silent Rider“ an, die gegen Lärm von getunten und zu schnellen Motorrädern kämpft. Die Landesregierung hatte sich zuletzt auf Bundesebene bereits dafür ausgesprochen, die Bußgeldsätze zu erhöhen.