Düsseldorf. Seit zehn Jahren steigen die Besucher-Übernachtungszahlen im Ruhrgebiet. Das Revier gehört für Touristen zu den drei beliebtesten Zielen in NRW.

NRW und besonders das Ruhrgebiet haben sich in den vergangenen zehn Jahren nach Einschätzung der Landesregierung zu Top-Tourismusregionen entwickelt. Laut der am Montag vorgestellten Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ sind inzwischen landesweit rund 650.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt mit dem Tourismus verbunden. Das sind fast sieben Prozent der Beschäftigten.

Seit 2009 stieg die Zahl der jährlichen Besucher-Übernachtungen im Ruhrgebiet um fast 43 Prozent auf rund 6,8 Millionen. Das Revier ist nach der Region Köln und dem Teutoburger Wald die drittwichtigste Tourismusregion in NRW, erklärte Heike Döll-König, die Geschäftsführerin von Tourismus NRW, im Landtag.

Das Bröckeln der Musical-Landschaft im Ruhrgebiet ist ihrer Meinung nach kein Indiz dafür, dass die Menschen nicht mehr gern ins Ruhrgebiet reisen. Das Revier sei touristisch breit aufgestellt, besonders die Kulturangebote lockten viele Urlauber an. Fast alle Regionen in NRW erreichen im Zehn-Jahres-Vergleich ein Wachstum im Tourismus. Einzige Ausnahme: das Siegerland. Der Rückgang dort sei mit der Schließung einer großen Kurklinik zu erklären, so Döll-König.

Tourismus: Bei Kurzreisen liegt NRW knapp hinter Bayern

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bezeichnete die Tourismuswirtschaft als „Querschnittsbranche mit enormem wirtschaftlichen Gewicht“. Nicht nur Hoteliers profitierten davon, sondern zum Beispiel auch der Einzelhandel, Restaurants und Taxiunternehmen. Eine Olympia-Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region hätte ein „riesiges Potenzial“ für die Entwicklung des Tourismus. Heute schon sei NRW „Messe-Standort Nummer eins auf der Welt“.

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Im 10. „Rekordjahr in Folge“ liegt NRW bei den Besucherzahlen auf Platz zwei hinter Bayern, bei den Übernachtungen auf Platz drei hinter Bayern und Baden-Württemberg. Auch bei den Kurzreisen bis vier Tagen ist NRW weit vorne und nur knapp hinter Bayern. Bei längeren Reisen von einer Woche erreicht NRW aber nur einen Platz im Mittelfeld.

„Reise muss komplett via Smartphone stattfinden können“

Ungewiss ist, ob der gute Trend anhält. Weltweit gebe es immer mehr gut erreichbare Reiseziele, gab Döll-König zu bedenken. Auch die alternde Gesellschaft in Deutschland drücke auf die Nachfrage nach Urlaub. Hoffnung setzen Landesregierung und Unternehmer auf die Digitalisierung des Reisens. Hier müsse sich NRW noch anstrengen.

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„Eine Reise muss komplett via Smartphone stattfinden können. Von der Inspiration über die Buchung, Visabeschaffung, Bezahlung und Zusatzleistungen“, sagte die Chefin von Tourismus NRW. Das Land müsse nicht nur Inhalte für Reise-Plattformen im Internet bieten, sondern auch für Siri, Alexa, Pepper oder „Super-Apps“ wie Alibaba. „Das sind die Tippgeber und Tourguides der Zukunft.“

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