Düsseldorf. Nach der spektakulären Flucht von Bochum verlangt die Opposition Aufklärung über die „beispiellose Pannenserie“ im NRW-Strafvollzug.
Nach der spektakulären Flucht eines 42-jährigen Häftlings aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bochum hat die SPD-Opposition im Landtag schwere Vorwürfe gegen NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) erhoben.
„Wie kann ein Häftling über eine fünf Meter hohe Mauer ausbrechen, ohne dass das jemanden auffällt? Wie kann es sein, dass sämtliche Überwachungskanzeln der Haftanstalt zeitgleich nicht besetzt sind? Dieser Ausbruch wirft erneut ein schlechtes Licht auf den Justizminister“, erklärte SPD-Fraktionsvize Sven Wolf am Freitag.
„Beispiellose Pannenserie“
Biesenbach müsse umgehend aufklären, warum eine „beispiellose Pannenserie“ nicht abreiße, so Wolf. Die Opposition dürfte den Vorfall nach der Sommerpause im Rechtsausschuss des Landtags auf die Tagesordnung setzen lassen.
Ein 42-jähriger Mann war am Donnerstagabend aus der JVA „Krümmede“ ausgebrochen. Die Polizei leitete eine Großfahndung mit Hubschrauber und Hunden ein. Die Suche dauert auch am Freitag noch an. Nach ersten Ermittlungen entkam der Mann, indem er über die rund fünf Meter hohe Gefängnismauer kletterte.
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Zuletzt hatte es im Frühjahr einen spektakulären Zwischenfall in NRW gegeben: Ein als extrem gefährlich geltender Mann konnte bei einem begleiteten Ausgang aus der Sicherungsverwahrung der JVA Werl entkommen.