Düsseldorf. . Michael Groschek weiß, dass der „Eiserne Rhein“ so schnell nicht kommen wird. Daher fordert der NRW-Verkehrsminister nun die Bundesregierung auf, Engpässe im Güterverkehr zwischen dem Ruhrgebiet und Antwerpen zu beseitigen - und schlägt auch gleich zwei Alternativen vor.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) erhöht gemeinsam mit dem Management des Hafens Antwerpen den Druck auf die Bundesregierung, Engpässe im Güterverkehr per Bahn zwischen dem Ruhrgebiet und Antwerpen zu beseitigen.

Nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen des zweitgrößten Hafens Europas forderte Groschek am Montag Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf, die Streckenabschnitte Venlo–Kaldenkirchen sowie die weiter südlich gelegene Trasse Aachen–Düren schnellstmöglich auszubauen. „Das würde das Warten auf das Jahrhundertprojekt ‚Eiserner Rhein’ endlich erträglicher machen“, sagte Groschek unserer Redaktion.

Viele mögliche Routen

Dobrindts Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) hatte zuvor die Prüfung einer Alternativroute für die Güterzugtrasse „Eiserner Rhein“ angekündigt. Statt der historischen Trasse über Roermond–Wegberg oder der von der Landesregierung favorisierten „A52-Route“ über Roermond–Viersen untersuche der Bund eine zusätzliche Variante über Venlo-Kaldenkirchen-Mönchengladbach, so Ferlemann. Ab Viersen führten Streckenvarianten dann über Krefeld ins Ruhrgebiet oder nach Köln.

Die historische Schienentrasse des „Eisernen Rheins“ wurde bereits vor rund 20 Jahren stillgelegt. Wegen der großen technischen Probleme bei einer Reaktivierung auf dem deutschen Streckenabschnitt und der hohen Lärmbelastung für Anwohner hatte die Landesregierung bereits 2007 die A52-Variante als Alternative entwickelt – die geschätzten Kosten belaufen sich auf 555 Millionen Euro.