Berlin. Die Deutsche Marine hat Probleme mit ihren Hubschraubern. Laut einem Medienbericht sind 22 Marine-Helikopter derzeit nicht einsatzbereit, weil Risse in den Modellen entdeckt wurden. Damit ist die Hälfte der Hubschrauberflotte der Marine lahmgelegt. Als Ersatz werden nun auch Flugzeuge eingesetzt.

Die Einsatzbereitschaft der Marine ist nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" durch den Ausfall zahlreicher Hubschrauber eingeschränkt. Alle 22 Bordhubschrauber des Typs "Sea Lynx" blieben derzeit am Boden, nachdem an einigen Modellen Risse entdeckt worden seien, schreibt die Zeitung in ihrer Montagausgabe und beruft sich dabei auf ein ihr vorliegendes Dokument aus dem Verteidigungsministerium. Damit ist die Hälfte der Hubschrauberflotte der Marine lahmgelegt - sie verfügt außerdem noch über 21 Hubschrauber vom Typ "Sea King".

Ein Ministeriumssprecher sagte auf Anfrage der Zeitung, im Flugbetrieb gehe die Sicherheit vor. Bei der EU-Mission "Atalanta" zur Piratenbekämpfung am Horn von Afrika, wo der Hubschraubertyp auch zum Einsatz kam, werde anstelle der "Sea Lynx" nun ein Aufklärungsflugzeug eingesetzt.

Flugbetrieb mit "Sea Lynx"-Hubschraubern eingestellt

In der Ministeriumsvorlage heißt es laut "SZ", am 16. Juni sei an Bord der Fregatte "Lübeck" an einem "Sea Lynx" ein etwa 20 Zentimeter langer "Durchriss der Beplankung im Heckkonus festgestellt worden". Daraufhin sei der Flugbetrieb mit diesem Muster bis auf weiteres eingestellt worden. Bei Sonderkontrollen sei an drei weiteren Hubschraubern "ein ähnliches Schadensbild" entdeckt worden, bei anderen Helikoptern habe es "umfangreiche Beanstandungen" gegeben.

Am 7. August sei der Flugbetrieb unter Auflagen wieder freigegeben worden. Die Instandsetzungsmaßnahmen dauerten aber an, "so dass aktuell keines dieser Luftfahrzeuge flugklar ist", zitiert die "SZ" aus der Vorlage. Das Papier sei für die neue Staatssekretärin Katrin Suder bestimmt, die im Auftrag von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) das Rüstungswesen neu ordnen soll. (dpa)