Essen. Die Schotten haben sich in ihrem Referendum gegen die Unabhängigkeit entschieden - und für den Verbleib im Vereinigten Königreich. Das ist gut, aber es ist noch nicht das letzte Wort. Wer jetzt Ruhe für die nächsten 300 Jahre erwartet, dürfte enttäuscht werden und zwar schon bald. Ein Kommentar
Die Vernunft hat gesiegt. Schottland reicht nach mehr als 300 Jahren Ehe nun doch nicht die Scheidung ein. Die Ehe ist gerettet. Vorerst.
Auch wenn der britische Premierminister David Cameron nun vollmundig ankündigt, es werde kein weiteres Referendum mehr geben, ist das keine Garantie für den Fortbestand dieser Gemeinschaft. Sehr viel wird nun davon abhängen, ob Cameron seine Zusagen für größere Autonomie Schottlands, die er unter großem Druck und in Sorge gemacht hat, auch einhält. Die Schotten fühlen sich von den Briten nicht gut vertreten, nicht richtig repräsentiert. Ob sich das ändert?
Alles schaut jetzt auf 2017
Was geschieht, wenn sich das Königreich 2017 bei der Volksabstimmung über den Verbleib in der Europäischen Union gegen die EU ausspricht, ist offen. Die Schotten sind Europäer. Und ein britisches Nein zur Mitgliedschaft in der EU würde die Separatismusfrage wieder auf die Tagesordnung bringen.
Doch noch hat es das Königreich selbst in der Hand, den Slogan "Besser gemeinsam" mit Leben zu erfüllen. Dabei nur auf die integrative Kraft von William und Kate und ihrer Babys zu setzen, wird nicht reichen.