Berlin. . Viele Kunden der Telekom haben Probleme mit ihrem Festnetz: Sie sind stundenlang nicht erreichbar und können auch nicht anrufen. Betroffen sind die Kunden, die auf IP-Technologie umgestiegen sind, also über das Internet telefonieren. Die Telekom sucht nach der Ursache des Problems.

„Die IP-Technologie macht ihren Anschluss zukunftssicher“, heißt es in der Telekomwerbung. Dabei handelt es sich um eine Art Alleskönner. Kunden können telefonieren, im In­ternet surfen, über das Smartphone alle möglichen anderen Geräte im Haushalt ansteuern und einiges mehr. Der alte Festnetzanschluss wird damit überflüssig.

Die Realität sieht aber oft anders aus. Wer auf IP umgestiegen ist, muss oft mit erheblichen Schwächen des Systems klarkommen. Insbesondere die Festnetztelefonie fällt häufig aus. Man kann weder telefonieren, noch ist man erreichbar. Dies bemerken Kunden aber erst, wenn sie zum Hörer greifen und jemanden anrufen wollen.

Zu den Ausfällen kommt es bundesweit. Bis zu drei Millionen Kunden könnten davon betroffen sein. Wie viele es sind, kann die Telekom nicht sagen. „Es betrifft viele Anschlüsse, aber bei Weitem nicht alle“, heißt es auf Anfrage. Noch am Wochenende, so berichten Telekom-Kunden, kam es zu mehrstündigen Ausfällen.

Einsatzgruppe soll den Problemen nachgehen

Aktuell laufe die IP-Plattform, beteuert der Konzern. Das muss nicht so bleiben. „Wir können nicht ausschließen, dass es wieder zu Instabilitäten kommt“, räumt die Telekom ein. Gemeinsam mit dem Systempartner Ericsson hat die Telekom eine Einsatzgruppe eingerichtet, die den Problemen nachgehen soll. Von einer Störungsmeldung rät der Konzern ab. Kunden sollten vielmehr den Router zwei Minuten lang vom Stromnetz abhängen.

„Die derzeitige Situation entspricht auch nicht unserem Verständnis von technischer Verfügbarkeit unseres Netzes“, bekennt das Unternehmen. Das könnte die Ausbaupläne in Gefahr bringen. Denn die Telekom will nach und nach die gesamte Festnetz-Telefonie mit rund 18 Millionen Anschlüssen auf diese Technik umstellen.

Die Kunden können nach Einschätzung der NRW-Verbraucherzentrale nicht viel tun. Ein nachweislicher Schaden dürfte Privatleuten kaum entstehen, wenn zeitweise keine freie Leitung zur Verfügung steht. Auch sichern sich die Telekommunikationsunternehmen in der Regel in den Geschäftsbedingungen gegen kleinere technische Ausfälle ab.