Gaza/Tel Aviv. Aus der Feuerpause wurde keine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Konflikt. Militante Palästinenser feuerten Raketen auf Israel. Bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen gibt es wieder Tote. Dabei standen beide Seiten angeblich kurz vor der Einigung über eine mehrwöchige Feuerpause.
Die Hoffnungen auf eine dauerhafte Waffenruhe in Gaza-Konflikt sind zunächst geplatzt. Nach dem Ende einer weiteren Feuerpause entbrannten die Kämpfe erneut. Insgesamt seien mehr als 50 Raketen am Dienstag auf Israel abgefeuert worden, teilten die Streitkräfte mit. Israel antwortete mit neuen Luftschlägen. Dabei starben nach palästinensischen Angaben am Dienstagabend mindestens drei Menschen, 40 weitere wurden verletzt.
Unter den Toten seien die Frau und die Tochter eines Militärführers der Hamas, teilte die Organisation mit. Der militärische Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, erklärte, dass ihre Anhänger nach dem israelischen Angriff Dutzende Raketen Richtung Tel Aviv abgefeuert hätten.
UN-Generalsekretär verurteilt Bruch der Waffenruhe
Die Regierung in Jerusalem hatte ihre Verhandlungsdelegation zuvor schon aus Kairo abgezogen. Dort sollte sechs Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs eine dauerhafte Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern gefunden werden. Die letzte Feuerpause sollte bis Dienstagabend um 23:00 Uhr dauern und die Verhandlungen erleichtern.
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UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Bruch der von Ägypten vermittelten Waffenruhe aufs Schärfste. Ban sei sehr enttäuscht über die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten. Er erinnerte nach Angaben der Vereinten Nationen vom Dienstag in New York beide Seiten an ihre Verantwortung, die Lage nicht eskalieren zu lassen. Ban rief Israel und die Palästinenser auf, sich umgehend auf eine dauerhafte Feuerpause zu verständigen.
Raketen gegen Tel Aviv
Noch vor Ablauf der Feuerpause waren drei Raketen aus dem Gazastreifen in der Nähe der Wüstenstadt Beerscheva eingeschlagen, sagte eine israelische Militärsprecherin. Israel reagierte sofort mit neuen Luftangriffen. Später heulten in weiten Teilen Israels wieder die Sirenen. Im Großraum von Tel Aviv schlug eine Rakete ein. Von Opfern oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
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Die Hamas wies Israel mit seiner Besatzungspolitik die Schuld an der Eskalation der Gewalt zu. Schon zuvor hatte die Hamas Israel vorgeworfen, die Gespräche in Kairo über eine dauerhafte Gaza-Waffenruhe bewusst zu verzögern. Die "Manöver" der israelischen Delegation verhinderten jeden Fortschritt, sagte der palästinensische Delegationsleiter Asam Al-Ahmed in Kairo.
Einigung stand angeblich kurz bevor
Laut palästinensischen Medienberichten standen beide Seiten kurz vor dem Abschluss einer mehrwöchigen Waffenruhe. Ein palästinensischer Politiker benannte die Stichpunkte einer grundsätzlichen Einigung mit Israel. Aschraf al-Adschrami sagte dem israelischen Armeesender: "Die Punkte sind der Wiederaufbau des Gazastreifens, die Aufhebung der Blockade, die Öffnung der Grenzübergänge, die Lösung der Stromprobleme, die Einfuhr von Baumaterialien unter internationaler Kontrolle und die Ausweitung der Fischereizone im Gazastreifen." Von israelischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza starben in dem Konflikt seit dem 8. Juli aufseiten der Palästinenser mehr als 2000 Menschen, über 10 000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und 3 Zivilisten getötet, Hunderte Menschen erlitten Verletzungen. (dpa)