Tel Aviv. In Nahost stehen die Zeichen auf Beruhigung des Konfliktes. Palästina und Israel haben sich offenbar bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen angenähert. Bei dem Treffen in Ägypten haben sich die Konfliktparteien “stichpunktartig geeinigt“, sagte ein palästinensischer Politiker.

Bei den Waffenruhe-Verhandlungen unter ägyptischer Vermittlung haben Israel und die Palästinenser nach Angaben des palästinensischen Politikers Aschraf al-Adschrami eine grundsätzliche Einigung in Stichpunkten erzielt. Diese Einigung habe eine Verlängerung der Feuerpause im Gazakrieg um weitere 24 Stunden ermöglicht, sagte er dem israelischen Armeesender am Dienstag.

"Die Punkte sind der Wiederaufbau des Gazastreifens, die Aufhebung der Blockade, die Öffnung der Grenzübergänge, die Lösung der Stromprobleme, die Einfuhr von Baumaterialien unter internationaler Kontrolle und die Ausweitung der Fischereizone im Gazastreifen", sagte Al-Adschrami, der als Vertrauter des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas gilt.

Wiederbewaffnung der radikal-islamischen Hamas verhindern

Von israelischer Seite gab es dazu zunächst keine Bestätigung. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte das israelische Verhandlungsteam bei den Gesprächen in Kairo angewiesen, auf den israelischen Sicherheitsinteressen zu bestehen.

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Al-Adschrami sagte, die Einigung enthalte nicht die israelische Forderung nach einer Entmilitarisierung des Gazastreifens. Stattdessen habe man sich unter US-Vermittlung auf Mechanismen geeinigt, die eine Wiederbewaffnung der radikal-islamischen Hamas verhindern sollten.

Es gebe noch einige Punkte, die verhandelt werden müssten, wie die Forderung nach einem See- und Flughafen in Gaza, die Pufferzone im Grenzgebiet sowie die Rückführung der Leichen zweier israelischer Soldaten. (dpa)