Düsseldorf. . Das Institut der deutschen Wirtschaft hat für die wirtschaftsnahe „Initiative Soziale Marktwirtschaft“ seinen „Bildungsmonitor 2014“ erhoben. In etlichen Kategorien schnitt NRW 2012 schlecht ab: Kritisiert werden vor allem große Klassen, zu viele Risikoschüler oder zu wenig betriebliche Ausbildungsplätze für junge Leute. Gute Nachrichten sind: viele Grundschüler, die eine Fremdsprache lernen und die geringe Zahl der Schulabbrecher.
Das NRW-Schulsystem hat sich im Vergleich zu anderen Bundesländern weiter verschlechtert. Im „Bildungsmonitor 2014“ des Instituts der deutschen Wirtschaft rutschte Nordrhein-Westfalen bei der Auswertung von 93 Bildungsindikatoren von Platz 13 auf den vorletzten Platz 15 vor Berlin ab.
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Ein besonders schlechtes Zeugnis kassierte NRW bei der Betreuung: Danach sind die Schulklassen zu groß – Platz 16. Positiv schneidet NRW bei der mit 82 Prozent hohen Quote der Grundschüler ab, die eine Fremdsprache lernen (Platz 5).
In den Bildungsstandards in Mathematik verfehlten 30 Prozent der Schüler an Rhein und Ruhr die Mindeststandards der Kultusministerkonferenz für einen mittleren Abschluss. „Nur in Bremen und Berlin war der Anteil an Risikoschülern noch höher“, heißt es in der Studie, die der Redaktion vorliegt.
Datensammlung aus dem Jahr 2012
Das NRW-Schulministerium räumte ein, dass das Ergebnis nicht zufriedenstellen könne. NRW habe aber die Klassengröße zum neuen Schuljahr um einen Schüler verkleinert. Der Monitor beruhe auf zwei Jahre alten Daten.
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Laut Studie gibt es in NRW vor allem auf den Feldern Betreuungsbedingungen, berufliche Bildung und Bildungsausgaben Verbesserungsbedarf. Jeweils in den Grundschulen und den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I (ohne Gymnasien) weist das Land die größten Klassen aller Bundesländer auf. So beträgt die durchschnittliche Klassengröße an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen 23,2 und im Bundesdurchschnitt nur 20,8 Schüler.
Weitere Daten des Vergleichs:
Für 63,4 Prozent der betreffenden Jahrgänge standen in NRW betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung – Bundesschnitt: 66,9 Prozent.
Nur 70,3 Prozent der Abgänger von Berufsfach- und Fachoberschulen in NRW erreichten einen Abschluss – im Bund: 81 Prozent.
Die Quote der Schulabbrecher ist mit 5,1 Prozent in NRW niedriger als im Bundesschnitt mit 5,8 Prozent.
An Hochschulen kommt auf 27 Studierende eine Lehrkraft – im Bund sind es 17.
Die besten Ergebnisse erzielte laut Studie im Auftrag der „Initiative Soziale Marktwirtschaft“ Sachsen; es folgen Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. FDP-Bildungsexpertin Yvonne Gebauer kritisierte, die rot-grüne Bildungspolitik werde zunehmend zur Hürde für die Schüler in NRW.