Potsdam. . 32 533 Menschen kamen im vergangenen Jahr auf dunklen Wegen in die Bundesrepublik. Das sind über ein Viertel mehr als zuvor, berichtet die Bundespolizei in ihrem Jahresbericht. Es falle zunehmend schwerer, die Zuwanderung zu steuern.
Die Zahl der illegalen Einreisen nach Deutschland wächst sprunghaft. Sie ist 2013 um 26,7 Prozent auf 32 533 Fälle gestiegen, so der Jahresbericht der Bundespolizei, der gestern in Potsdam vorgestellt wurde. Ihr Chef Dieter Romann mahnte, es werde „zunehmend schwieriger“, die Zuwanderung zu steuern. Romann zitierte den Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck: „Die Völkerwanderung hat begonnen.“
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Trend anhalten wird. Bis Juli hatte die Bundespolizei 29 000 Flüchtlinge aufgegriffen. „Die stärksten Sommermonate stehen noch an“, so Romann. „Je ruhiger das Mittelmeer, desto mehr Menschen kommen“, sagte er. Sie reisen aus Italien oder Griechenland ein, überwiegend mit der Bahn, zuletzt auch immer mehr mit Fernbussen. Allein am letzten Wochenende fing die Bundespolizei 395 Flüchtlinge ab, darunter 42 in NRW. Der Schwerpunkt liegt allerdings in Süddeutschland. Deswegen hat Romann die Bundespolizei dort personell verstärkt.
Auch die Zahl der Schleuser wächst rasant
Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien: 3528. Besonders stark stieg die Zuwanderung aus Eritrea. Sie hat sich von 171 auf 1540 verachtfacht. Tendenz weiter steigend. Zuletzt hatte auch Innenminister Thomas de Maizière (CDU) Alarm geschlagen. Er rechnet mit bis zu 200 000 Asylbewerbern bis Jahresende. Zum Vergleich: 2013 waren es 127 000. Dazu passt eine weitere Beobachtung der Bundespolizei. Die Zahl der Schleuser ist im Jahr 2013 um 70,6 Prozent gestiegen. Für 2014 zeichnet sich wieder ein Plus von 60 Prozent ab.