Kano. Allein in diesem Jahr hat Boko Haram mehr als 4000 Menschen in Nigeria getötet. Doch bei Einsätzen gegen die islamistische Terrorgruppe sollen laut Amnesty International auch nigerianische Streitkräfte Kriegsverbrechen begangen haben. Seit März soll es mehr als 600 außergerichtliche Hinrichtungen gegeben haben.
Bei ihren Kampfeinsätzen gegen die islamistische Terrorgruppe Boko Haram sollen die nigerianischen Streitkräfte laut Amnesty International auch Kriegsverbrechen begangen haben. Videoaufnahmen, Fotos und Zeugenaussagen würden belegen, dass Soldaten im Bundesstaat Borno an außergerichtlichen Hinrichtungen beteiligt gewesen seien, teilte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag mit.
Seit einem Angriff Boko Harams auf Armee-Unterkünfte im März habe es mehr als 600 solcher Hinrichtungen gegeben, hieß es weiter. Ein Sprecher der Streitkräfte wies die Vorwürfe zurück und kündigte zugleich eine Untersuchung an. Boko Haram hat allein in diesem Jahr mehr als 4000 Menschen im Norden Nigerias getötet. Ziel der Gruppe ist die Errichtung eines Gottesstaates. (dpa)