Abuja. 63 Frauen sind aus den Fängen der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram geflohen. Sie waren vor drei Wochen entführt worden und nutzten jetzt offenbar die Müdigkeit ihrer Bewacher zur Flucht.
Mindestens 63 von Islamisten entführten Nigerianerinnen ist im Norden des Landes die Flucht gelungen. "Wir haben bisher keine Einzelheiten, aber wir glauben, dass sie ihre Chance genutzt haben, als zahlreiche der Entführer am Samstag einen Militärstützpunkt in Damboa angegriffen haben", zitierte die Zeitung "Premium Times" am Montag einen Sicherheitsbeamten. Bei der Attacke waren Dutzende Menschen ums Leben gekommen, darunter auch rund 50 Mitglieder der radikalislamischen Terrorgruppe Boko Haram.
Die wenigen zurückgebliebenen Wächter seien offenbar eingeschlafen, so dass die Geiseln fliehen konnten, schrieben Medien. Die Frauen waren vor drei Wochen im Bundesstaat Borno von Kämpfern der Boko Haram verschleppt worden. Zwischen fünf und sieben von ihnen seien noch in der Gewalt der Extremisten, hieß es weiter.
Bereits im April hatte die Boko Haram in der gleichen Region über 200 Jugendliche aus einer Schule entführt. Von ihnen fehlt weiter jede Spur. Die Islamisten wollen im Norden Nigerias einen Gottesstaat aufbauen und verüben seit 2009 immer wieder schwere Anschläge mit mittlerweile Tausenden Toten. (dpa)