New York/Tel Aviv. Die Opferzahlen im Gazakonflikt steigen — die Zerstörungen sind immens. Alle Bemühungen für eine dauerhafte Waffenruhe sind bislang gescheitert. Jetzt hat der UN-Sicherheitsrat bei einer mitternächtlichen Sitzung eine “sofortige und bedingungslose Waffenruhe“ gefordert.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat eine "sofortige und bedingungslose humanitäre Waffenruhe" im Nahen Osten gefordert. Israelis und Palästinenser sollten die Kampfhandlungen einstellen, um humanitäre Hilfe möglich zu machen, hieß es in einer am frühen Montagmorgen in New York verlesenen Erklärung des Rates. Das mächtigste UN-Gremium war um Mitternacht (Ortszeit) zu einer eilig einberufenen Sondersitzung zusammengetreten, die allerdings nur wenige Minuten dauerte.
Nach einer ruhigen Nacht kam es am Montagmorgen wieder zum Beschuss: Israel hat einen Raketenangriff aus dem Gazastreifen mit Artilleriefeuer beantwortet. Der Abschussort in Beit Lahia im nördlichen Teil des Palästinensergebiets sei beschossen worden, bestätigte eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv. In der Nähe der Küstenstadt Aschkelon war zuvor eine einzelne aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete eingeschlagen.
Ruhige Nacht ohne Luftangriffe
Es sei der erste Raketenangriff seit kurz vor Mitternacht gewesen, sagte die Sprecherin. Israel habe seine Angriffe im Gazastreifen etwa um 20.30 Uhr MESZ eingestellt - es gab keine neuen Angriffe auf Hamas-Ziele. Die Truppen setzten nur die Zerstörung der Tunnel der radikalislamischen Hamas fort.
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Der Sicherheitsrat rief alle Seiten auf, an einer dauerhaften Waffenruhe zu arbeiten. Und er forderte, zivile Einrichtungen, auch die der Vereinten Nationen, zu respektieren und zu schützen.
"Der Sicherheitsrat fordert die vollständige Beachtung des internationalen Rechts, einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung, und wiederholt seine Forderung nach Schritten zum Wohlergehen der Zivilisten", heißt es in dem Papier. Der Rat sei "tief besorgt" wegen der Verschärfung der Lage und des Todes von Zivilisten. Er unterstützte zugleich die Friedensbemühungen Ägyptens, von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und den USA.
Palästinenser fordern "Schutz durch die Vereinten Nationen"
Der UN-Vertreter der Autonomiebehörde, Rijad Mansur, wiederholte seine Forderung nach einem "Schutz durch die Vereinten Nationen" für die Palästinenser. "Israel, ein anderer Staat, bedroht uns und tötet unsere Kinder. Es ist die Pflicht der Weltgemeinschaft, uns vor diesem Aggressor zu schützen", sagte er nach der Sitzung. Wie genau dieser Schutz aussehen sollte, sagte Mansur allerdings nicht.
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Israels UN-Botschafter Ron Prosor sagte, die radikal-islamische Hamas greife Schulen, Busse und Cafés an. "Der Terror ist vor unserer Haustür." Die Palästinenser würden Milliarden aus Steuergeldern der westlichen Welt erhalten. "Aber sie nutzen es nicht für Bildung und Krankenhäuser, sondern für Terror gegen Israel und auch andere westliche Staaten. Der Westen finanziert Terror gegen sich selbst mit." Israel habe nichts gegen die Palästinenser. "Aber wir haben etwas gegen die Hamas, die das eigene Volk jeden Tag als Schutzschild missbraucht." (dpa)