Düsseldorf. Am Rande einer Demonstration der Linksjugend kam es am Freitag in Essen zu Israel-feindlichen Tumulten. Gibt es Antisemitismus in den Reihen der Linken? Über den Vorwurf streiten sich jetzt in aller Öffentlichkeit die Linken in NRW und in Berlin.
Nach einer Kundgebung gegen den Gaza-Krieg und den antisemitischen Vorfällen am Rande der Veranstaltung vom Freitag gibt es Streit innerhalb der Partei der Linken. Die NRW-Landesgruppe der Linken im Bundestag attackierte am Dienstag den Bundesgeschäftsführer der Partei, Matthias Höhn.
Höhn hatte die Vorgänge als beschämend bezeichnet. Diese Einmischung sei "bedauerlich", erklärte die NRW-Landesgruppe. Mit seiner Reaktion habe Höhn suggeriert, dass es Antisemitismus in den eigenen Reihen gebe - ohne vorher mit der Linksjugend oder dem Landesverband zu klären, ob die "verzerrten Vorwürfe" zuträfen, teilte die Landesgruppe am Dienstag mit. Dies sei ein Affront gegen die NRW-Linken.
Aufgerufen hatte die Jugendorganisation der Linken
Am Freitag hatten in Essen etwa 1000 Menschen nach einem Aufruf der Jugendorganisation der Linken in NRW friedlich gegen die Bombardierung des Gazastreifens durch Israel demonstriert.
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Am Rande der Veranstaltung kam es zu Auseinandersetzungen: Etwa 200 Teilnehmer waren zu einem Platz gezogen, auf dem rund 100 Menschen gegen Antisemitismus protestierten.
Vereinzelt seien Flaschen und andere Gegenstände geworfen worden, teilte die Polizei mit. Sie nahm acht Menschen fest. Außerdem stehen 15 Personen in Verdacht, eine Aktion gegen die Alte Synagoge in Essen geplant zu haben. (dpa)