Berlin. . Die Affäre um den SPD-Politiker Michael Hartmann bleibt undurchsichtig. Ermittler fanden kein Rauschgift in der Wohnung des Abgeordneten. Doch auf ein Dementi oder eine öffentliche Erklärung zu den Vorwürfen der Ermittler verzichtet der 51-Jährige Hartmann . Er ist stattdessen abgetaucht.
Die mutmaßliche Drogenaffäre um den SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Hartmann bleibt undurchsichtig: Bei der Durchsuchung seiner Berliner Wohnung fand die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben zwar kein Rauschgift, weder das gefährliche Crystal Meth noch andere Drogen – doch auf ein Dementi oder eine öffentliche Erklärung zu den Vorwürfen der Ermittler verzichtet der 51-jährige Hartmann auch, stattdessen ist er abgetaucht.
Der SPD-Politiker steht im Verdacht, in der Berliner Szene die harte synthetische Droge Crystal Meth gekauft zu haben, die Staatsanwaltschaft ermittelt auch nach der Razzia weiter. Die Überwachung eines Drogenhändlers hatte die Fahnder auch auf die Spur des Politikers gebracht. Hartmanns Anwalt beschrieb gestern genauer, was die Staatsanwaltschaft dem SPD-Politiker vorwirft: Drogenkauf zum Eigenverbrauch, der Vorwurf solle sich auf geringe Mengen beziehen.
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Nach „Spiegel“-Informationen stießen die Fahnder auf den SPD-Mann im Rahmen einer größer angelegten Fahndung. Die Spur, so heißt es, führte zu einer 43-jährigen Dealerin. Die Drogenfahnder nahmen die Frau ins Visier, zapften ihr Telefon an und observierten sie. Dabei stießen sie offenbar auch auf Hartmann.
Internet-Seite nicht mehr erreichbar
Hartmann war kurz nach Aufhebung seiner Immunität am Mittwoch als innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion zurücktreten, hat sich seitdem komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Vorerst sind alle Termine abgesagt, seine Homepage ist nicht mehr erreichbar, die Facebook-Seite gelöscht.
Entsprechend groß ist das Rätselraten im politischen Berlin. Dass die Vorwürfe auf handfesten Erkenntnissen der Ermittler beruhen, wird unter Abgeordneten überwiegend erwartet – andernfalls hätte es keinen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss gegeben. Doch eine Erklärung haben selbst nahe stehende Abgeordneten-Kollegen nicht.