Berlin. Bauarbeiter haben vertrauliche Baupläne zum Berliner Hauptstadtflughafen in Entsorgungs-Containern am Straßenrand gefunden. Die geheimen Dokumente waren für jedermann frei zugänglich. An den Ordnern sollen sich zahlreiche Passanten bedient haben.

Die Pannenserie rund um den Bau des Berliner Hauptstadtflughafens BER erhält ein weiteres Kapitel hinzu. Nach Informationen des Berliner Kuriers wurden vertrauliche Akten in frei zugänglichen Containern am Straßenrand entsorgt.

Bauarbeiter waren demzufolge am Montag auf die Mulden aufmerksam geworden. Hunderte Ordner lagerten in den Entsorgungsbehältern. Beim wahllosen Blättern durch die Akten erspähten die Arbeiter unter anderem Baupläne für den Großflughafen.

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Nach Zeugenaussagen sollen sich schon zahlreiche Passanten an den Ordnern bedient haben. Vielen war offenbar es nicht bewusst oder einfach egal, welch brisanter Inhalt sich in ihnen verbirgt. Sie nahmen vielfach die gut erhaltenen Aktensammler mit und rissen die Papierseiten heraus.

Flughafenakten gelten als Geheimsache

Nach Bekanntwerden des Fundes riegelte die Polizei das betroffene Gelände ab. Nach Informationen des Berliner Kuriers stammen die BER-Akten aus einem insolventen Architekturbüro, das unter anderem in die Planung des Terminals des Hauptstadtflughafens eingebunden war.

Grundsätzlich gelten die Dokumente des BER-Flughafens als Geheimsache. Die Einsicht ist etwa Politikern nur auf Antrag möglich. In der Hauptstadt gab es für jedermann die Gelegenheit zur Akteneinsicht. (dpa)