Berlin. Ein Test habe gezeigt, dass Teile der Entrauchungskanäle undicht seien, berichtet eine Zeitung. Flughafenchef Mehdorn spricht demnach von “Pfusch am Bau“. Der Großflughafen sollte ursprünglich 2012 eröffnet werden - Planungsfehler und technische Probleme sorgen aber immer wieder für Verzögerungen.
Der Umbau der Brandschutzanlage am Berliner Großflughafen BER hat laut Medienberichten eine wichtige Phase erreicht. Ein BER-Sprecher bestätigte am Sonntag einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" (Montag), wonach Techniker nach monatelangem Warten nun beginnen könnten, Kabel für die neue Steuerungstechnik zu verlegen. Man habe beschlossen, die zentrale Entrauchungsanlage im Hauptterminal in drei Teile aufzuteilen, zitiert "Focus" Flughafenchef Hartmut Mehdorn.
Inzwischen existiert demnach ein Bauplan für die Anlage 14 im Hauptgebäude, die von Mitarbeitern "das Monster" genannt wird. Ursprünglich sollte die Anlage im Brandfall gleich alle sechs Stockwerke entrauchen. Nun würden beide Obergeschosse sowie Keller und Lager durch kleinere Anlagen separat versorgt. Auf die Entscheidung zur Aufteilung hätten die 25 Umbautechniker von Siemens seit Monaten gewartet. Sie könnten jetzt damit beginnen, 90 Kilometer Kabel für die neue Steuerungstechnik zu verlegen.
Der mangelhafte Brandschutz war Anlass für die letzte Verschiebung der Flughafen-Eröffnung im Jahr 2012. Einen neuen Termin gibt es bisher nicht.
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Ausbesserungen an Brandschutzanlage dauern mehrere Wochen
Teile der 18 Kilometer langen Entrauchungskanäle bereiten den Experten noch immer Sorgen. Nach Angaben von "Bild am Sonntag" seien die Kanäle undicht und müssten nachbessert werden. Mehdorn hatte im Haushaltsausschuss des Bundestags am vergangenen Mittwoch von "Pfusch am Bau" gesprochen, gegen den er "radikal vorgehen" werde. Die betroffenen Baufirmen müssten die Schäden auf eigene Kosten beheben. Die Ausbesserungsarbeiten würden mehrere Wochen dauern.
Nach einem "Spiegel"-Bericht sind die Kosten für den Flughafen viel höher als in der Unternehmensbilanz bisher ausgewiesen. Zu erwartende Kosten von 444 Millionen Euro für den Schallschutz sowie 222 Millionen Euro für nicht beglichene Rechnungen und Nachträge der Baufirmen tauchten für das Jahr 2012 nicht auf. Die 666 Millionen Euro seien im Geschäftsbericht lediglich im Kleingedruckten versteckt, schreibt das Nachrichtenmagazin.
Der BER-Sprecher sagte dazu, die Kosten seien vollkommen korrekt ausgewiesen. Deshalb habe der Wirtschaftsprüfer den Jahresabschluss bestätigt. "Die Positionen werden im Anhang der Jahresabschlüsse fortlaufend erwähnt und dann in künftigen Wirtschaftsjahren aktiviert, wenn eine Ausgabe erfolgt ist", sagte er der Nachrichtenagentur dpa.(dpa)