Rom. Papst Franziskus, Israels Präsident Schimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas beten heute gemeinsam für Frieden im Nahen Osten. Die Zeremonie in den Vatikanischen Gärten geht auf eine Einladung zurück, die Franziskus während seiner Nahostreise vor rund zwei Wochen ausgesprochen hat.
Geplant sind Gebete und musikalische Meditationen für Christen, Muslime und Juden. Anschließend wird Franziskus kurz das Wort ergreifen und auch die beiden Präsidenten dazu einladen. Zum Abschluss wollen alle Beteiligten einen Olivenbaum pflanzen. Danach ist eine private Begegnung hinter verschlossen Türen vorgesehen.
Bei seinem Besuch im Heiligen Land hatte Papst Franziskus Israel und die Palästinenser aufgerufen, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um ihren "unerträglichen" Konflikt zu beenden und einen stabilen Frieden zu erreichen. Das Treffen in Rom, zu dem auch der ökumenische Patriarch Bartholomaios I. erwartet wird, versteht er jedoch ausdrücklich nicht als Versuch, in dem Konflikt zu vermitteln oder Lösungen zu suchen. Es sei wichtig zu beten, sagte er jüngst. Am Freitag hieß es im Vatikan, das gemeinsame Gebet werde in Nahost keinen Frieden über Nacht bringen, es sei aber "ein sehr wichtiger Anfang".
Abbas und Peres treten - ebenso wie Franziskus - für eine Zwei-Staaten-Lösung ein, um den seit Jahrzehnten währenden Nahostkonflikt zu befrieden. Allerdings hat Peres, dessen Amtszeit in wenigen Wochen endet, kaum Einfluss auf die Regierungspolitik in Israel, die auf den Bau immer neuer Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten setzt. Die Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah hatten vor wenigen Tagen eine Einheitsregierung gebildet und damit ihren zwischenzeitlichen Bruch vor sieben Jahren überwunden. (dpa)