Berlin. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat sich gegen eine zusätzliche Gebühr für Autofahrer von jährlich 100 Euro zur Reparatur des Straßennetzes ausgesprochen. Stattdessen setzt der CSU-Politiker auf die Pkw-Maut für ausländische Autofahrer.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat den Vorstoß von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) für eine pauschale Straßenreparatur-Abgabe für alle Autofahrer zurückgewiesen. "Den Vorschlag, alle deutschen Autofahrer mehr bezahlen zu lassen, lehne ich ab", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). Deutsche Autofahrer zahlten schon jetzt ihren Beitrag zur Infrastruktur über Kfz-und Mineralölsteuer. "Für deutsche Autofahrer wird es deshalb keine Mehrbelastung geben."
Dobrindt will nach eigenen Angaben mit seinen Plänen für eine Pkw-Maut für Ausländer eine "Gerechtigkeitslücke" schließen. "Das heißt: Ausländische Pkw, die bisher nichts bezahlen, sollen künftig den Erhalt unserer Straßen mitfinanzieren." Albig hatte sich für eine Sonderabgabe für alle Autofahrer zur Reparatur des Straßennetzes ausgesprochen. Als Größenordnung nannte er einen Betrag von 100 Euro pro Jahr.
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Ablehnung gegen "Schlagloch-Soli"
Der Bund der Steuerzahler lehnte seinerseits eine Sonderabgabe für Autofahrer zur Sanierung maroder Straßen kategorisch ab. "Es kann nicht sein, dass trotz praller Kassen immer neue Einnahmequellen erfunden werden, ohne sich über die überbordende Ausgabenseite Gedanken zu machen", sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel dem Internetportal des "Handelsblatt". "Wir brauchen weder den Schlagloch-Soli noch die Pkw-Maut, noch irgendwelche unkontrollierbaren Schattenhaushalte, die mit den Zwangsabgaben der Bürger gefüttert werden sollen."
Über Mineralölsteuer, Kfz-Steuer und Lkw-Maut fließen laut Holznagel allein dem Bund in diesem Jahr bis zu 50 Milliarden Euro zu. Zugleich wolle der Bund in diesem Jahr aber lediglich 7,4 Milliarden Euro in das Straßennetz investieren. (afp)