Berlin. Die Rüstungs-Unternehmen wollen die Öffentlichkeit schneller über Waffenlieferungen ins Ausland informieren. Damit kommt die Industrie einer Forderung der Bundesregierung nach. Bislang werden Rüstungsgeschäfte manchmal erst nach zwei Jahren gemeldet.

Die deutsche Rüstungsindustrie ist einverstanden mit einer schnelleren Information des Bundestags und der Öffentlichkeit über ihre Exportgeschäfte. "Das ist kein Wettbewerbsnachteil", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), Georg Wilhelm Adamowitsch, der Nachrichtenagentur dpa.

Derzeit wird die Öffentlichkeit mit ein bis zwei Jahren Verspätung über Rüstungsgeschäfte informiert. Künftig sollen Exportgenehmigungen innerhalb von zwei Wochen an den Bundestag gemeldet werden. Darauf hatte sich die Koalition in der vergangenen Woche verständigt.

"Das ist ein deutlicher Schritt in Richtung mehr Transparenz", sagte Adamowitsch. "Für die Unternehmen ist wichtig, dass im Laufe der Verhandlungen Details der Verhandlungen nicht bekannt werden." Darauf legten insbesondere die Kundenländer wert. Durch die geplante Neuregelung sei das aber gewährleistet.

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Export-Pläne schon vor Vertragsreife melden

Adamowitsch geht nicht davon aus, dass die Regelungen zur Information über Rüstungsexporte noch weiter gelockert werden als jetzt geplant.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte am Dienstag durchblicken lassen, dass er sich eine Information des Parlaments schon vor Vertragsabschluss vorstellen kann. "Ich kann mich nur auf das beziehen, was zwischen der Bundesregierung und den Regierungsfraktionen in dem Eckpunktepapier "Rüstungsexporte" vereinbart worden ist", sagte Adamowitsch dazu. "Die Überlegungen von Herrn Gabriel sind nicht Gegenstand dieser Vereinbarung." (dpa)