Stockholm. Wenn das Sicherheitsinstitut Sipri seine Berichte zu den größten Waffenexporteuren veröffentlicht, ist es immer dasselbe Bild: Die USA vor Russland und Deutschland. Doch dahinter hat China Frankreich von Platz vier verdrängt. Wohin gehen all die Waffen? Darauf hat das Sipri ebenfalls Antwort.

China ist unter den größten Waffenexporteuren hinter Deutschland auf Platz vier aufgestiegen und hat Frankreich überholt. Der Anteil der Volksrepublik am weltweiten Waffenhandel lag in den vergangenen fünf Jahren bei sechs Prozent, wie das Friedensforschungsinstitut SIPRI am Montag bekannt gab. Führend sind weiter die USA mit einem Anteil von 29 Prozent vor Russland (27 Prozent).

Mit großem Abstand folgen Deutschland (sieben Prozent), Frankreich (fünf Prozent) und Großbritannien (vier Prozent). Insgesamt nahm der weltweite Waffenhandel in dem Zeitraum laut SIPRI um 14 Prozent zu.

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Indien bleibt den Angaben zufolge der weltweit größte Waffenimporteur. Im Vergleich zu den Jahren 2004 bis 2008 steigerte Neu Delhi seine Waffenkäufe laut SIPRI um 111 Prozent, die Ausgaben sind dreimal so hoch wie die der direkten Wettbewerber Pakistan und China.

Bereits 2010 löste der Subkontinent China als größten Waffenkäufer ab. Drei Viertel aller Waffenimporte bezog Indien zwischen 2009 und 2013 von Russland. Im vergangenen Jahr steig Indien auch zum weltweit größten Käufer von US-Waffen auf.

In Europa ist Griechenland immer noch der zweitwichtigste Kunde

Indiens Intimfeind Pakistan steigerte in den vergangenen Jahren seine Waffenkäufe um 119 Prozent, wie das in Schweden ansässige Institut mitteilte. Die größten Waffenimporteure in Afrika waren Algerien, Marokko und der Sudan. In Europa steht Großbritannien an der Spitze der Importeure von Großwaffen (zwölf Prozent), gefolgt von dem immer noch unter den Folgen der Eurokrise leidenden Griechenland (elf Prozent). Insgesamt nahmen laut SIPRI die Waffenimporte der europäischen Länder in den vergangenen fünf Jahren wie schon im Fünfjahreszeitraum zuvor aber um ein Viertel ab. (afp)