Die 2,1 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst des Bundes und bei den Kommunen erhalten mehr Geld. Im Schnitt gerechnet bekommen nach Angaben aus Verhandlungskreisen die unteren Lohngruppen 5,7 Prozent mehr, die darüber liegenden rund drei Prozent.

Nach drei Verhandlungsrunden und zwei massiven Warnstreiks in den letzten Wochen, bei denen mehr als hunderttausend Verdi-Mitglieder Nahverkehr und Kindertagesstätten lahmlegten, haben sich die Tarifpartner am Dienstagnachmittag geeinigt. Der neue Vertrag, hieß es bei den Verhandlungen in Potsdam, gilt ab 1. März und dann für zwei Jahre.

Im Einzelnen wurde vereinbart:

Sockelbetrag. Grundsätzlich wird jedem Tarifangestellten garantiert, dass ihm die Runde mindestens 90 Euro mehr als bisher bringt. Wird das durch eine lineare Erhöhung nicht erreicht, wird aufgestockt. Das soll bereits mit der Erhöhung im ersten Laufzeit-Jahr erreicht werden. Damit ist Verdis Forderung nach einem Sockel inhaltlich erfüllt.

Lineare Erhöhungen. Im ersten Jahr gibt es drei Prozent mehr Lohn und Gehalt. Im zweiten folgt noch mal ein Aufschlag von 2,4 Prozent.

Urlaub. Jeder Beschäftigte hat künftig einen Anspruch auf dreißig Tage Tarifurlaub.

Nahverkehr. Die Forderung nach einem zusätzlichen 70 Euro-Zuschlag für die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe sei mit der 90 Euro-Regelung abgegolten, so Kreise.

Auszubildende: Die Vergütung wird in zwei Stufen erhöht. Die alte Übernahme-Regelung wird wieder eingeführt.

Beamte. Für die Beamten im Bund werden die Vereinbarungen übernommen. Die Besoldung der Beamten in den Kommunen war nicht Thema dieser Runde. Sie sind an die Tarifverträge der Länder angekoppelt, die bereits im letzten Jahr ausgehandelt worden waren.

Verdi und Beamtenbund hatten zu Verhandlungsbeginn einen Sockel von 100 Euro für die unteren Gruppen und zusätzlich eine lineare Erhöhung von 3,5 Prozent mehr Geld gefordert. Nach „insgesamt ordentlichem Verhandlungsklima“, wie es hieß, stimmten die Großen Tarifkommissionen von Beamtenbund und Dienstleistungsgewerkschaft Verdi dem ausgehandelten Kompromiss zu.

Probleme mit dem Ergebnis werden vor allem die Kommunen haben. Für sie gilt vor allem die Sockelbetrags-Lösung als „Kröte“.