Neu Delhi/Raipur. Maoistische Rebellen haben im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh mindestens 16 Menschen getötet. Wie die Polizei mitteilte, geriet eine 50-köpfige Polizeieinheit in einen Hinterhalt. Ein Zivilist und 15 Polizisten seien bei dem Angriff der mehr als 100 Aufständischen ums Leben gekommen.
Maoistische Rebellen haben am Dienstag bei einem Hinterhalt im unruhigen indischen Bundesstaat Chhattisgarh mindestens 15 Polizisten getötet. Die Patrouille sei in einer dicht bewaldeten Region im Süden der Regionalhauptstadt Raipur auf einem Routineeinsatz gewesen, als sie von bis zu 200 Rebellen angegriffen worden sei, berichteten Vertreter von Polizei und Medien. Sie hätten zunächst eine Landmine gezündet, anschließend hätten sich beide Seiten ein stundenlanges Feuergefecht geliefert.
Polizeioffizier Mukesh Gupta sagte, bisher seien bei den Gefechten 400 Kilometer südlich von Raipur 15 Polizisten und ein Zivilist getötet worden. Der Leiter der Anti-Maoisten-Operation in dem Bundesstaat, Rajinder Kumar Vij, sprach dagegen von 20 getöteten Polizisten. Laut Vij dauerte das Gefecht drei Stunden. Es sei Verstärkung geschickt worden. Zu der Zahl der Opfer auf Seiten der Maoisten gab es keine Angaben.
Maoisten fordern Landreform
Der Angriff ereignete sich nahe der Stelle, an der im vergangenen Mai ein Konvoi mit Mitgliedern der regierenden Kongress-Partei in einen Hinterhalt der Maoisten geraten war. Damals waren 24 Menschen getötet worden, darunter auch der Kongress-Vorsitzende in Chhattisgarh und dessen Sohn. Der jetzige Angriff ereignet sich wenige Wochen vor der indischen Parlamentswahl, die in Chhattisgarh in drei Etappen zwischen dem 10. und 24. April stattfindet.
Chhattisgarh gehört zum sogenannten "Roten Korridor", in dem maoistische Gruppen aktiv sind, und der sich vom Zentrum Indiens bis in den Osten des Landes erstreckt. Die Maoisten, die in Indien auch als Naxaliten bekannt sind, fordern im Kampf gegen die Regierung, der sie eine "halb-feudalistische, halb-koloniale Herrschaft" vorwerfen, eine Landreform und mehr Arbeit für die Armen. Schätzungen zufolge wurden bei dem seit 1967 schwelenden Konflikt zehntausende Menschen getötet. (afp/dpa)