Bangui. Bei gewaltsamen Ausschreitungen in der Zentralafrikanischen Republik sind Medienberichten zufolge mindestens 75 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Kämpfen in einer ländlichen Region im Süden des Landes haben schwer bewaffneten Muslime offenbar die christliche Bevölkerung angegriffen.
Bei neuer schwerer Gewalt im Süden der Zentralafrikanischen Republik sind offenbar mehr als 75 Menschen ums Leben gekommen. Bei den meisten Opfern solle es sich um Christen handeln, zitierte der britische Sender BBC am Dienstag einen örtlichen Priester.
Der Geistliche Cassien Kamatari erklärte, er habe französische Truppen und Soldaten der Afrikanischen Union um Hilfe gebeten, jedoch keine Antwort erhalten. "Sie denken nur an die Hauptstadt Bangui, aber sie sollten sich auch damit befassen, was auf dem Land passiert, denn was die Menschen in den Dörfern erleben ist schrecklich", betonte Kamatari.
Eine Million Menschen auf der Flucht
Die Kämpfe seien ausgebrochen, nachdem schwer bewaffnete Muslime Barrikaden an den Ortsausgängen von Boda - etwa 100 Kilometer westlich von Bangui - errichtet und die christliche Bevölkerung angegriffen hätten. Unter den Opfern seien aber auch Muslime.
Das bitterarme Land versinkt seit einer Offensive muslimischer Seleka-Rebellen im März vergangenen Jahres in religiös motivierter Gewalt. Nach UN-Angaben sind fast eine Million Menschen auf der Flucht. (dpa)