Berlin/Düsseldorf. Die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) soll nach Medien-Informationen neue Botschafterin im Vatikan werden. Schavan hatte im Februar 2013 wegen einer Plagiatsaffäre ihren Doktortitel verloren und war von ihrem Ministeramt zurückgetreten.

Die wegen Plagiats-Vorwürfen zurückgetretene Ex-Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) soll nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) neue Botschafterin beim Vatikan werden. Der aktuelle Vertreter Deutschlands, Reinhard Schweppe, werde im April 65 Jahre alt und solle im Sommer in den Ruhestand versetzt werden, berichtete die Zeitung. Dann sei der Weg frei für Schavan. Die Politikerin war bis zu ihrer Wahl in den Bundestag Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken.

Laut "SZ" wollte die Regierung die Personalie zunächst nicht offiziell bestätigen. Das Kanzleramt und das Außenministerium hätten auf Nachfrage "nur ausweichende Antworten" gegeben, schrieb die Zeitung. Schavan habe selbst gar nichts dazu sagen wollen.

Schavans Bundestagsbüro teilte am Montag in Berlin mit: "Ja, Frau Dr. Schavan ist gefragt worden und hat der Bundesregierung zugesagt, die Aufgabe einer Botschafterin beim Heiligen Stuhl zu übernehmen." Die CDU-Politikerin bitte um Verständnis dafür, dass sie weitere Stellungnahmen erst abgeben werde, wenn die Entscheidung über den Wechsel offiziell vom Bundeskabinett getroffen sei.

Die CDU-Politikerin war im Februar 2013 von ihrem Ministeramt zurückgetreten, nachdem ihr die Universität Düsseldorf nach einer Prüfung wegen Plagiatsverdachts ihren Doktortitel entzogen hatte. Sie behielt jedoch ihr Bundestagsmandat. Ende Dezember sagte Schavan in einem Interview, sie strebe kein neues politisches Amt an und öffne sich "für eine neue Lebensphase". (afp/dpa)