Ulm. Sechs Monate nach ihrem Rücktritt als Bundesbildungsministerin vermisst Annette Schavan (CDU) nach eigenen Angaben ihre früheren Gestaltungsmöglichkeiten. “Plötzlich kannst du es selber nicht mehr machen. Ich habe gerne gestaltet“, sagte sie in einem Interview. Trotzdem hadere sie nicht mit ihrem politischen Schicksal.

Die nach einem Plagiats-Skandal zurückgetretene Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) trauert ihren Möglichkeiten im Amt manchmal noch hinterher. Es gebe Tage, an denen sie "die mit einem Ministeramt unmittelbar verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten" vermisse, sagte die 58-Jährige der Ulmer "Südwest Presse".

"Ich habe gerne gestaltet." Trotzdem will sie in der Politik bleiben und kandidiert bei der Bundestagswahl im September im Wahlkreis Ulm/Alb-Donau für eine weitere Amtszeit. "Politik beginnt nicht mit einem Ministeramt und endet nicht damit."

Schavan war nach der Aberkennung ihres Doktortitels vor sechs Monaten von ihrem Ministeramt zurückgetreten. An ihrer Freundschaft zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe das übrigens nichts geändert, sagte Schavan, die immer als Vertraute der Kanzlerin galt. "Eine Freundschaft hängt doch nicht von politischen Ämtern ab." (afp/dpa)