Bangkok. Die thailändische Regierung warnt die Opposition vor Eskalation der Proteste. Eine Schlüsselrolle kommt der Armee zu, die sich bislang zurückhält. Bei Anschlägen mit Granaten auf Teilnehmer der Proteste waren am Freitag und Sonntag mehr als 60 Menschen verletzt worden. Einer kam ums Leben.

Thailands Armeechef Prayuth Chan-ocha ist über die eskalierende Gewalt bei den Demonstrationen gegen die Regierung in Bangkok besorgt. "Es gibt eine Gruppe, die meint, Gewalt sei die Lösung", sagte der Armeechef nach einem Bericht des staatlichen Senders MCOT am Montag. Er appellierte an alle, Zurückhaltung zu üben.

Bei Anschlägen mit Granaten auf Teilnehmer der Proteste waren am Freitag und Sonntag mehr als 60 Menschen verletzt worden. Einer kam ums Leben. Die Polizei veröffentlichte ein Video, auf dem der Täter von Sonntag deutlich zu erkennen ist. Er wurde zunächst nicht gefasst.

Wahlen am 2. Februar

Gegner und Anhänger der Regierung warfen sich gegenseitig vor, hinter den Anschlägen zu stecken. Die Regierungsgegner wollen die Wahlen am 2. Februar verhindern. Eine Theorie ist deshalb, dass sie Chaos erzeugen und einen Militärputsch provozieren wollen.

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An einigen der sieben Kreuzungen, die die Demonstranten mit Sitzprotesten seit einer Woche blockieren, waren am Montag tagsüber nur noch wenige Dutzend Demonstranten zu sehen. Viele Bangkoker nehmen allerdings erst nach der Arbeit an den Protesten teil.

Eine Gruppe von Demonstranten marschierte am Montag zur staatlichen Government Savings Bank (GSB). Sie verlangen, dass die Bank der Regierung keine Kredite für die Finanzierung eines umstrittenen Reiskauf-Programms gewährt. Der Präsident der Bank bestätigte nach Angaben von MCOT, dass es solche Kredite nicht gebe. Die Demonstranten zogen daraufhin ab. (dpa)