Wien. Gemäß des Atomabkommens mit dem Westen hat der Iran die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent ausgesetzt. Das bestätigte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Die Erfüllung der Auflagen ist Voraussetzung für eine teilweise Aufhebung der Iran-Sanktionen.
Der Iran hat am Montag vor den Augen internationaler Atom-Inspektoren die umstrittene Uran-Anreicherung auf 20 Prozent ausgesetzt. Das bestätigte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien laut Diplomaten.
"Alles ist in Ordnung, sämtliche Bedingungen sind erfüllt worden", sagte ein westlicher Diplomat. Das zugrundeliegende Abkommen war im November zwischen den fünf UN-Vetomächten und Deutschland mit der iranischen Seite ausgehandelt worden.
Die IAEA selbst gab am Montag zunächst keine offizielle Stellungnahme ab. Allerdings hatte zuvor auch schon der Generaldirektor der iranischen Atomenergieorganisation, Mohammed Amiri, der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur bestätigt, dass die Anreicherung an den Standorten Natans und Fordo gestoppt worden sei - eben so, wie es das im November geschlossene Atomabkommen vorschreibe.
Sanktionen könnten gelockert werden
Der 20. Januar war vergangene Woche als Starttermin für die Umsetzung des Ende November geschlossenen Abkommens bestätigt worden. Seit Samstag weilt eine IAEA-Delegation im Iran, um die Befolgung der vereinbarten Schritte zu überwachen.
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Neben der Aussetzung der Urananreicherung auf 20 Prozent darf Teheran in seinen Anlagen keine weiteren Zentrifugen installieren. Nach offizieller Bestätigung der vereinbarten Schritte wollen die EU-Außenminister in Brüssel am Montag erste Sanktionen gegen die Islamische Republik lockern.
Das Interimsabkommen war nach langjährigen Verhandlungen in Genf geschlossen worden und gilt zunächst für sechs Monate, kann aber immer wieder um weitere sechs Monate verlängert werden. Es soll Vertrauen und einen Zeitpuffer schaffen, um einen endgültigen Vertrag auszuhandeln, der Sorgen vor einer militärischen Nutzung des iranischen Atomprogramms ausräumt. (afp)