Hagen/Berlin. . In Südwestfalen spiegelt sich der Bundestrend: Polen, Rumänen und Bulgaren machen den Hauptanteil der Migranten aus. Im Märkischen Kreis fällt der Zuzug von Mazedoniern und Griechen auf, in der Stadt Hagen dominieren Polen vor Griechen und Rumänen.

Die Zuwanderung ist seit 1995 auf dem höchsten Stand. 1,08 Millionen Frauen und Männer kamen 2012 nach Deutschland.

Das geht aus dem vom Kabinett in Berlin verabschiedeten Migrationsbericht hervor. Das sind 13 Prozent mehr als 2011. Für Innenminister Thomas de Maizière (CDU) ist der Zuwachs ein Beleg dafür, dass Deutschland für Migranten attraktiv sei: „Und wir alle wissen, dass Deutschland auch auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen ist.“

Polen ist seit 1996 das Hauptherkunftsland. Im Jahr 2012 wurden 184 325 Zuzüge gezählt (17,1 Prozent aller Zuzüge), 11 600 Personen mehr als im Vorjahr. An zweiter Stelle liegt Rumänien mit 116 964 (10,8 Prozent) Zugezogenen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 22,5 Prozent. Vor dem EU-Beitritt im Jahr 2006 waren 23 844 Zuwanderer aus Rumänien registriert worden. Bulgarien kommt mit 58 862 (5,4 Prozent) auf den dritten Rang.

Wer tiefer in das Zahlenwerk taucht, kann sich ein Bild über die Lage machen, unabhängig von populistischen Äußerungen aller Art. Fundament für eine Bewertung der Entwicklung sind die Zahlen über die Zuwanderung vor der Haustür.

Kreis Olpe

Ein Libanese, zwei Neuseeländer und drei Österreicher haben sich hier angemeldet. Damit sind sie absolut in der Minderzahl. Wie viel oder wie wenig Bewegung in der Bevölkerung ist, zeigt die Gesamtansicht. Insgesamt sind 5320 Menschen zugezogen, davon 3978 deutscher und 1342 ­ausländischer Herkunft. Weggezogen sind 5671, davon 4546 Deutsche und 1125 Ausländer. Macht am Ende statitisch gesehen ein Minus von insgesamt 351. Wie im Bund rangieren im Kreis die Polen, 284 Zuzüge, weit vor den Rumänen mit 48, den Griechen mit 47 und den Ungarn mit 42.

Hochsauerlandkreis

2012 sind aus Polen 752 Frauen und Männer gekommen, aber auch 525 weggezogen. Unterm Strich macht dies ein Plus von 225. Polen ist seit 2000 das Hauptherkunftsland. Aus Rumänien sind 170 Zuwanderer gezählt worden, Abwanderer weist die Statistik unter den Rumänen 79 aus. Wenig Bewegung ist bei der türkischen Bevölkerung. 54 Zuzügen stehen 46 Abmeldungen gegenüber. Und Bulgaren? Sie spielen mit der Zahl 60 bei den Neuankömmlingen eine untergordnete Rolle.

Kreis Siegen-Wittgenstein

Vergleicht man die Zahlen von 2000 und 2012 fällt auf, dass der Kreis für viele Länder früher ein weißer Fleck war. Kein Slowake, kein Littauer, kein Lette, kein Mazedonier. Heute überrascht, dass sich aus Frankreich (50), China (53) und der Türkei (125) mehr ­Menschen als in den vergangenen Jahren niedergelassen haben. Aktuell liegen die Polen mit 434 vorne, Rumänen sind 66 gezählt worden.

Märkischer Kreis

Auffällig ist hier der Zuzug aus Mazedonien mit 860 und Griechenland mit 493. Aus Polen haben sich 644 Neubürger angemeldet, aus der Türkei 328 und aus Rumänien 131. Dem Kreis den Rücken gekehrt haben 10 430 Menschen ausländischer Herkunft und 14 566 Deutsche.

Kreis Soest

Polen (745) vor Griechen (125), Italienern (96) und Rumänen (92). Insgesamt kann sich Kreis über einen Zuwachs von 352 Einwohnern freuen.

Ennepe-Ruhr-Kreis

Hier wohnen 880 Menschen mehr. Rumänen spielen mit 81 Zuwanderern in der Statistik keine so große Rolle. Es dominieren Polen (515), Italiener (134) und Griechen (119).

Stadt Hagen

Die Stadt meldet 176 weniger Bürger. Den 6764 Zuzügen stehen 6940 Abgänge gegenüber. In der Liste der Zuwanderer stehen auch hier die Polen (402) vor den Griechen (219) und den Rumänen (177). Ein Neubürger ist aus Finnland und einer aus Afghanistan.