Tel Aviv. In Tel Aviv ist am Freitag ein Denkmal für homosexuelle Opfer der Nazi-Diktatur eingeweiht worden. Das Denkmal solle daran erinnern, wie wichtig es sei, jeden Menschen zu respektieren, sagte Tel Avivs Bürgermeister. Tausende Homosexuelle wurden im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet.
Tel Aviv hat als erste israelische Stadt ein Denkmal für homosexuelle Opfer der Nazi-Diktatur eingeweiht. "Tel Aviv gilt als eine der gegenüber Homosexuellen freundlichsten Städte weltweit", sagte der deutsche Botschafter in Israel, Andreas Michaelis, am Freitag bei einer Ansprache. "Es ist eine offene, tolerante und multikulturelle Stadt mit viel guter Laune" ähnlich wie das heutige Deutschland, betonte der Diplomat.
Aber Toleranz allein reiche nicht. "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen", zitierte der Botschafter Goethe. Und diese Anerkennung komme oft nur sehr langsam voran. Israel und Deutschland sollten diesen Weg weiter gemeinsam gehen.
Homosexuelle mussten rosa Winkel tragen
Das Denkmal in einem zentralen Park besteht aus rosafarbenen Dreiecken mit Gedenkschriften in deutscher, hebräischer und englischer Sprache. Während des Nationalsozialismus wurden Homosexuelle verfolgt. Sie mussten in Konzentrationslagern einen rosa Winkel an der Jacke tragen, 5000 bis 15.000 von ihnen wurden ermordet.
Tel Avivs Bürgermeister Ron Chuldai sagte, die Nazis hätten neben der Judenvernichtung "viele Gräuel begangen, um alle auszulöschen, die als "anders" galten". "Dieses Denkmal erinnert uns daran, wie wichtig es ist, jeden Menschen zu respektieren", sagte Chuldai. (dpa)