Gaza. Israels Luftwaffe hat wenige Stunden nach Raketenangriffen militanter Palästinenser ein Ziel im nördlichen Gazastreifen bombardiert. Das israelische Militär bestätigte den Einsatz. Der Angriff habe sich gegen ein Trainingscamp der radikalislamischen Hamas-Bewegung gerichtet, sagten die Beobachter vor Ort.
Wenige Stunden nach einer palästinensischen Raketenattacke aus dem Gazastreifen hat Israels Luftwaffe einen Gegenangriff auf das Küstengebiet geflogen. Das israelische Militär und Augenzeugen bestätigten den Einsatz. Zuvor hatte die Armee von zwei Raketen berichtet, die aus dem nördlichen Gazastreifen in Richtung der Hafenstadt Aschkelon abgefeuert worden seien. Eine wurde demnach von Abwehrsystemen in der Luft zerstört, die zweite explodierte in unbewohntem Gebiet.
Der Einsatz am Montagmorgen habe sich gegen ein Trainingscamp der radikalislamischen Hamas-Bewegung gerichtet, sagten die Beobachter vor Ort. Das Lager sei zum Zeitpunkt des Angriffs aber leer gewesen, weshalb es keine Opfer gegeben habe. Die Pressestelle der Armee erklärte ihrerseits über den Kurznachrichtendienst Twitter: "Als Reaktion auf Raketenbeschuss Israels haben die Streitkräfte zwei im Boden eingegrabene Abschussrampen beschossen. Direkte Treffer wurden erzielt."
Erster israelische Luftangriff auf Gaza seit zwei Monaten
Es war der erste israelische Luftangriff auf Gaza seit zwei Monaten. Am 14. August hatte die Luftwaffe im gleichen Gebiet Ziele beschossen, nachdem von dort Raketen Richtung Israel abgefeuert wurden. Die radikalislamische Palästinenserbewegung Hamas, die die Verhandlungen mit Israel ablehnt, regiert seit 2007 im Gazastreifen. Der Landstreifen an der Mittelmeerküste wird von Israel seit der Machtübernahme durch die Islamisten noch strenger abgeschottet als zuvor.
Wie damals ereignete sich der Schlagabtausch erneut zeitgleich mit der Ankündigung der Freilassung von Langzeitgefangenen im Rahmen der Friedensverhandlungen, die die PLO seit drei Monaten mit der israelischen Regierung führt. Ein leitender Regierungsvertreter versicherte gegenüber AFP, die Konfrontation in Gaza habe keine Auswirkung auf die für die Nacht zum Mittwoch vorgesehene Freilassung einer zweiten Gruppe von Häftlingen, die zu lebenslangen Strafen verurteilt worden waren.
Im November vergangenen Jahres hatten sich die Hamas und die israelischen Streitkräfte eine Woche lang massiv mit Raketen und Geschützen beschossen, ehe durch Ägypten ein Waffenstillstand vermittelt wurde. Seitdem kam es nur noch zu sporadischem Raketen- oder Granatenbeschuss aus Gaza, der meistens keine Schäden anrichtete und unbeantwortet blieb. (afp)