Jerusalem. Der israelische Bauminister Uri Ariel hat sich dafür ausgesprochen, die Zahl der Siedlerwohnungen in der palästinensischen Stadt Hebron im Westjordanland zu verdoppeln. Ariel sprach von einem “konkreten Programm“, das den Bau von 100 Wohnungen beinhaltet und im kommenden Jahr anlaufen soll.
Das israelische Bauministerium unter Führung des Ministers Uri Ariel plant offenbar, den Siedlungsbau im besetzten Westjordanland weiter voranzutreiben. In der palästinensischen Stadt Hebron soll die Anzahl der Wohnungen israelischer Siedler demnach verdoppelt werden.
Ariel von der nationalistischen Partei Jüdisches Heim erwähnte am Donnerstag laut Armeeradio ein "konkretes Programm zum Bau von 100 Wohnungen in Hebron". Die Grundstücke dafür seien vorhanden. Er hoffe, dass im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werde.
In Hebron leben bislang etwa 700 jüdische Siedler, viele von ihnen Extremisten, unter schwerer Bewachung der israelischen Armee inmitten von 190.000 Palästinensern. Ariel, dessen Partei einen eigenen Palästinenserstaat entschieden ablehnt, äußerte sich kurz nach einem Treffen zwischen dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Außenminister John Kerry.
Bei dem Gespräch in Rom ging es auch um die israelisch-palästinensischen Verhandlungen, die im Juli unter der Schirmherrschaft der USA wieder aufgenommen worden waren. Beobachter vermuten, dass Ariel mit seiner Ankündigung bezweckte, Netanjahu von jeglichen Zugeständnissen bei den Verhandlungen abzuhalten. (afp)