Luxemburg. Kein Wechsel mehr nach Brüssel: Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker will in der Europäischen Union kein Spitzenamt mehr übernehmen. Falls er bei der Parlamentswahl in Luxemburg an diesem Sonntag nicht wiedergewählt werde, werde er als Abgeordneter auf die Oppositionsbank wechseln, sagte Juncker.

Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker will in der Europäischen Union kein Spitzenamt mehr übernehmen. "Ich habe nach acht Jahren Eurogruppen-Vorsitz und nach intensivem Mich-Kümmern um europäische Belange nicht vor, in Europa eine andere Rolle zu spielen als die des luxemburgischen Premierministers", sagte der 58-Jährige der Nachrichtenagentur dpa in Luxemburg. 2014 müssen bei der EU die Posten des Ratsvorsitzenden und des Kommissionsvorsitzenden neu besetzt werden.

Falls er bei der Parlamentswahl in Luxemburg an diesem Sonntag (20. Oktober) nicht wiedergewählt werde, werde er als Abgeordneter auf die Oppositionsbank wechseln, sagte Juncker. "Aber ich strebe das nicht an." Juncker ist seit 18 Jahren Premierminister in Luxemburg und damit der dienstälteste Regierungschef der EU.

Regierung an Geheimdienstaffäre zerbrochen

Nach dem Bruch der luxemburgischen Regierungskoalition gibt es am Sonntag im Großherzogtum vorgezogene Parlamentswahlen. Das Bündnis aus Junckers Christsozialen (CSV) und den Sozialdemokraten (LSAP) war im Juli an einer Geheimdienst-Affäre um illegale Abhöraktionen zerbrochen.

Ob es zu einer Neuauflage der schwarz-roten Koalition kommt, ist ungewiss. Juncker sagte, bei einem Wahlsieg könne seine Partei sowohl mit den Sozialdemokraten als auch mit Grünen oder Liberalen koalieren. "Ich habe keine Präferenzen." (dpa)