Köln. . Bischof Franz-Josef Overbeck möchte nicht, dass Priester ein Doppelleben führen müssen, weil sie homosexuell sind oder das Zölibatsversprechen brechen. Der Essener Bischof hält das für “unzumutbar“ und fordert, vor der Realität nicht die Augen zu verschließen. Noch vor einigen Jahren hatte Overbeck Homosexualität ausdrücklich als Sünde bezeichnet.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck fordert, vor der Realität bei den Themen Zölibat und homosexuelle Priester nicht die Augen zu verschließen. "Ich weiß also sehr wohl, dass es Priester gibt, die ihr Zölibatsversprechen nicht halten, aber trotzdem einen guten Dienst tun und von den Menschen auch so akzeptiert werden", sagte Overbeck in einem Interview für das Buch "Wie kurieren wir die Kirche?" von Joachim Frank und Alfred Neven DuMont. Die katholische Kirche brauche aber glaubwürdige Priester, sagte der 49-jährige Ruhrbischof. "Ein Doppelleben ist unzumutbar - für die betroffenen Priester, aber auch für alle, mit denen sie zu tun haben.

Auch beim Thema Homosexualität im Klerus gelte es "anzuerkennen, dass es sie gibt, und zwar häufiger, als viele es zugeben oder sich vorstellen wollen", sagte Overbeck. "Nur bedeutet die Wahrnehmung der Realität nicht notwendig, daraus gleich Normen abzuleiten", fügte der Essener Bischof hinzu. (dpa)