New York/Washington. In Syrien ist nach Einschätzung der UN-Inspekteure Sarin-Gas eingesetzt worden. Dafür gebe es “klare“ Beweise, heißt es in dem Bericht, der im Laufe des Montags dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt werden soll. Nach US-Angaben waren bei einem Giftgaseinsatz in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus am 21. August mehr als 1400 Menschen getötet worden.

In Syrien ist nach Einschätzung der UN-Inspekteure das Nervengas Sarin eingesetzt worden. Es gebe "klare und überzeugende" Beweise, dass am 21. August bei Damaskus Sarin benutzt worden sei, heißt es in einem Bericht, der im Laufe des Montags dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt werden soll. Als Trägersystem identifizierten die UN-Inspekteure demnach Boden-Boden-Raketen.

Nach US-Angaben wurden damals in der Nähe der syrischen Hauptstadt mehr als 1400 Menschen getötet. Auf der ersten Seite des Berichts heißt es weiter, Chemiewaffen seien "in relativ großem Maßstab" während des 30-monatigen Konflikts eingesetzt worden. Der Inhalt der ersten Seite wurde vorab bekannt, weil der Bericht auf einem offiziellen UN-Foto zu sehen ist, der den Chef der Inspekteure, Ake Sellström, bei der Übergabe des Dokuments an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigt.

Sarin kann in geringer Dosis zum Tod führen

Sarin gehört zu den am meisten gefürchteten Kampfstoffen: Es ist farblos, geruchlos, geschmacklos - und kann bereits in einer Dosis von nur einem halben Milligramm zum Tod führen.

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Die USA und ihre Verbündeten machen Syriens Regierung für den Giftgaseinsatz vom 21. August verantwortlich. Washington und Paris haben deshalb mit einem Militärschlag gedroht. Dieser wurde aber vorerst zurückgestellt, nachdem Russland vorgeschlagen hatte, die syrischen Chemiewaffen unter internationale Kontrolle zu stellen und dann zu vernichten.

14 Verdachtsfällen von Giftgasangriffen in Syrien

Der Bericht der UN-Experten gilt als wichtig für die weiteren Beratungen des Sicherheitsrats über die russische Initiative. Die UN-Inspektoren, die im August in Syrien vor Ort waren, hatten allerdings kein Mandat, um der Frage nachzugehen, wer für Chemiewaffen-Angriffe die Verantwortung trägt.

Im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates gehen derzeit Experten in parallel laufenden Ermittlungen insgesamt 14 Verdachtsfällen von Giftgasangriffen in Syrien nach, die seit Ende 2011 ausgeführt worden sein sollen. Sie bekamen bislang aber keine Genehmigung, sich vor Ort ein Bild zu machen. (afp)