Essen. Temperaturen nahe an die 40 Grad ließen am Freitag in mehreren Zügen die Klimaanlagen in die Knie gehen. Bei Münster musste nach einem Lok-Schaden ein ganzer Intercity evakuiert werden, weil auch die Kühlung ihren Geist aufgab.

Die Hitze hat am Freitag bei der Bahn vor allem in NRW für Probleme gesorgt. In der Nähe von Münster wurde ein kompletter Intercity-Zug geräumt. Nach einem Lok-Schaden waren sämtliche Klimaanlagen in den Waggons ausgefallen. 300 Fahrgäste mussten eine Stunde warten, ehe sie in einen Ersatzzug umsteigen konnten.

Im Hauptbahnhof von Münster mussten 100 Fahrgäste ebenfalls einen IC verlassen; in zwei Waggons funktionierte die Klimaanlage nicht mehr. Gleich in vier Regionalbahnen in Stolberg bei Aachen gab die Kühlung ihren Geist auf; es fuhren nur noch Busse.

Triebwerkschaden stoppt S6

Zudem brachten an diesem verkehrsreichen Tag kaputte ICE-Triebköpfe den Fahrplan des Fernverkehrs erheblich durcheinander. Züge hatten teilweise mehrere Stunden Verspätung. Fahrgäste, die um 17.53 Uhr den RE1 zwischen Essen und Dortmund nutzen wollten, mussten beispielsweise eine Stunde auf ihren Zug warten. Der IC von Essen über Dortmund nach Magdeburg um 17.45 Uhr hatte laut Bahn zwei Stunden Verspätung.

In Köln war nach Auskunft des Express am Nachmittag die S6 wegen eines Triebwerkschadens liegengeblieben. Gleichzeitig war die Klimaanlage ausgefallen, und die Fahrgäste mussten zwei Stunden in der heißen Bahn ausharren. Weil Fahrgäste die Türen öffneten und aus dem Zug sprangen, mussten laut Express die Gleise gesperrt werden.

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Wegen der Hitzewelle hatten sich zwischen Diez und Limburg Spurrillen gebildet, der Straßenbelag senkte sich ab, wie die Autobahnpolizei am Freitag mitteilte. In Richtung Frankfurt wurden am frühen Vormittag alle drei Spuren gesperrt, dort ging es nur über den Standstreifen weiter.

Erst gegen 15.00 Uhr konnte der Verkehr wieder rollen. In der Zwischenzeit verteilten rund 25 Helfer gekühlte Getränke an die Autofahrer im Stau. Im Angebot seien Wasser und Eistee gewesen, erklärte die Sprecherin des Malteser Hilfsdienstes in Limburg, Karolina Kasprzyk. (mit dpa)