Washington. Die USA haben die Versuche der syrischen Regierung zur Imagepflege im Netz scharf kritisiert. Präsident Baschar al-Assad lässt unter anderem beim Fotodienst Instagram Bilder veröffentlichen, die ihn in einem guten Licht zeigen. Eine Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums bezeichnete die Seite als widerwärtig.
Die US-Regierung betrachtet die offizielle Seite des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad beim Online-Fotodienst Instagram als "widerwärtigen" Versuch, die blutige Wahrheit im Bürgerkrieg zu vertuschen. "Das ist eine verabscheuungswürdige PR-Aktion", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums am Mittwoch.
"Damit versucht das Assad-Regime, die von ihm verursachte Brutalität und das Leid zu beschönigen." "Schreckliche Gräueltaten" wie in der belagerten Rebellenhochburg Homs und anderswo im Lande würden auf der Instagram-Seite komplett ausgeblendet.
Syriens Präsident ist auch auf anderen Plattformen präsent
Das Büro des Präsidenten - das auch Kommunikationsplattformen wie Facebook, Twitter und YouTube bespielt - nutzt den jüngst errichteten Social-Media-Auftritt zur Veröffentlichung von Fotos, auf denen Assad bei der Arbeit im Büro zu sehen ist, seine Anhänger grüßt und seine Ehefrau Asma sich um Verwundete kümmert.
In Nutzerkommentaren werden ausländische Medien für ihre vermeintlich verzerrte Berichterstattung über den Bürgerkrieg kritisiert und der säkular gesinnte Machthaber dafür gefeiert, den "Terrorismus" und die islamistischen Aufständischen zu bekämpfen. Nur wenige Kommentatoren machen Assad gelegentlich für den Tod unschuldiger Zivilisten verantwortlich.
Seit Ausbruch des Bürgerkrieges vor zwei Jahren wurden nach UN-Angaben mehr als 100.000 Menschen bei den Kämpfen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen in Syrien getötet. Millionen weitere seien aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden. (afp)