Seoul. Die Sonderwirtschaftszone Kaesong sorgt seit Monaten für Konflikte zwischen Nord- und Südkorea. Jetzt hat der Norden die gemeinsame Zone wieder für südkoreanische Geschäftsleute und Manager geöffnet. Auch eine Hotline zwischen Pjöngjang und Seoul wurde wieder in Betrieb genommen.

Nordkorea hat am Mittwoch zwei Entspannungssignale an den Süden gesendet. Eine Hotline zwischen Pjöngjang und Seoul wurde wieder in Betrieb genommen und die gemeinsame Sonderwirtschaftszone Kaesong wieder für südkoreanische Geschäftsleute und Manager geöffnet, wie das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium bekanntgab.

Nur Stunden zuvor hatten zahlreiche südkoreanische Firmen gedroht, sich wegen der politischen Konflikte dauerhaft aus dem auf nordkoreanischem Territorium gelegenen Industriekomplex zurückzuziehen. In einer offiziellen Mitteilung Pjöngjangs an Seoul hieß es, die Unternehmen könnten Mitarbeiter in ihre Niederlassungen in Kaesong schicken, um mit Vorsichtsmaßnahmen Schäden an den Fabriken während der Regenzeit zu verhindern. Ob Südkorea das Zugeständnis ausreicht, blieb zunächst offen.

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Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich im Frühjahr zugespitzt. Neben der Androhung von Atomangriffen auf die USA und Südkorea hatte Pjöngjang im April dann auch die Industriezone Kaesong geschlossen, das wichtigste Symbol der "Sonnenscheinpolitik" für eine Annäherung beider koreanischer Staaten aus früheren Jahren. Die südkoreanischen Mitarbeiter, die dort 120 Firmen am Laufen halten, wurden abgezogen. Der Komplex ist nicht nur Arbeitsplatz für zehntausende Nordkoreaner, sondern auch eine wichtige Devisen-Einnahmequelle für das verarmte Land.

Die Hotline zwischen beiden Hauptstädten hatte Pjöngjang schon lange gekappt, im vergangenen Monat war sie wegen geplanter offizieller Gespräche über die Zukunft von Kaesong zeitweise wieder in Betrieb. Weil die Verhandlungen aber nie zustande kamen, war die Kommunikationsverbindung wieder eingestellt worden. (afp)