Kabul. . Beim Angriff eines Taliban-Selbstmordkommandos auf ein ziviles Vertragsunternehmen der ausländischen Truppen in Kabul sind mindestens elf Menschen getötet worden. Die Opfer seien vier nepalesische und ein afghanischer Wachmann sowie zwei Lastwagenfahrer, sagte Kabuls Polizeichef Ajub Salangi.
Die Taliban haben in Kabul einheimische Nato-Partner mit einer Autobombe und Schusswaffen angegriffen und neun Menschen, nach anderern Quellen mindestens 11, getötet. Der Angriff am Dienstag richtete sich gegen ein Versorgungsunternehmen der Nato-Truppen, unter den Toten waren mehrere Wachleute, ein Brite sowie ein rumänischer Zivilangestellter des in Dubai ansässigen Zulieferers.
Polizeiangaben zufolge steuerte ein Selbstmordattentäter einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in den Komplex der Zulieferfirma. Die Bombe riss einen tiefen Krater in den Boden, die Schutzmauern und Wachgebäude des Komplexes waren anschließend nur noch Trümmerhaufen. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff.
Taliban lieferten sich halbstündigen Schusswechsel mit Wachleuten
Nach der Explosion lieferten sich drei Kämpfer einen mehr als halbstündigen Schusswechsel mit Wachleuten, wie Polizeichef Mohammed Ajub Salangi mitteilte. Alle Angreifer seien getötet worden. Sicherheitskräfte hätten später gezielt mehrere Sprengstoffwesten zur Explosion gebracht.
Bei den Opfern des Angriffs handelte es sich Salangi zufolge um vier nepalesische Wachleute, einen afghanischen Wachmann und zwei afghanische Zivilisten. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden. Auch ein Brite kam ums Leben, wie die britische Botschaft mitteilte, ohne weiter Details zu nennen. Der Chef der diplomatischen Mission Rumäniens, Adrian Kozjacski, gab zudem den Tod eines rumänischen Mitarbeiters bekannt.
Die Zulieferfirma Supreme Group beliefert Nato-Stützpunkte in Afghanistan mit Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff und anderen Waren. Sie verwaltet zudem militärische Lagerbestände und -gebäude sowie Unterkünfte. Der Sitz des Unternehmens in Kabul ist in der Nähe von Gebäuden der Vereinten Nationen und von Nato-Stützpunkten.
Die Zahl der tödlichen Anschläge in Afghanistan hatte in jüngster Zeit wieder zugenommen. Mitte Juni übernahmen afghanische Kräfte landesweit die Sicherheitsverantwortung, bis Ende 2014 sollen die internationalen Kampftruppen Afghanistan verlassen. (afp/dpa)