Kabul. Bei einem Selbstmordanschlag in Kabul sind am Dienstag mindestens 17 Menschen getötet worden. Weitere 38 Menschen wurden verletzt, als der Attentäter sein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug in einen Bus lenkte, wie das Innenministerium in der afghanischen Hauptstadt mitteilte. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Bei einem Selbstmordanschlag auf den Obersten Gerichtshof in Kabul sind mindestens 17 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Unter den Toten sollen nach Polizeiangaben auch Frauen und Kinder sein. Ein Attentäter sprengte sich mit seinem mit Sprengstoff beladenen Auto auf dem Parkplatz des Gerichtsgebäudes in die Luft, wie ein Sprecher der afghanischen Polizei am Dienstag sagte.
"Der Attentäter rammte sein Auto in Busse, in denen Beschäftigte des Gerichtshofes saßen", sagte der Vizepolizeichef von Kabul, Dawud Amin. Offenkundig hatte der Täter den Moment abgepasst, in dem viele Angestellten das Gebäude zum Feierabend verließen. Bilder des lokalen Senders Tolonews zeigten drei von der Explosion zerstörte Busse. Die Polizei sperrte alle Straßen rund um das Gerichtsgelände nahe der US-Botschaft.
Taliban bekannten sich zu dem Anschlag
Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Der "Ingenieur Abdul Wadschid" habe sein Auto gesprengt, um "feige Richter und Angestellte des Gerichts" zu treffen, wie die islamistische Organisation in einer Mitteilung erklärte. Die Taliban sehen im Obersten Gerichtshof eine Schlüsselfigur für die "Unterdrückung" im Land: Landsleute würden misshandelt, während "Ungläubigen" Befugnisse erteilt würden, schrieben sie weiter.
Nach dem Anschlag auf den internationalen Flughafen in Kabul ist dies der zweite Anschlag der Aufständischen innerhalb von zwei Tagen. Das politische Büro der Vereinten Nationen gab am Dienstag in Kabul bekannt, es strebe einen Dialog mit den Taliban an, um über Menschenrechte und die Vermeidung ziviler Opfer zu sprechen. Allein in diesem Jahr sind bisher knapp 2500 Zivilisten in Afghanistan verletzt worden oder gestorben - die meisten von ihnen bei Selbstmordanschlägen und Bombenexplosionen. (dpa/afp)