Berlin. Die Bundeswehr hat nach einem Medienbericht mehr Drohnen verloren als bislang bekannt. Das Verteidigungsministerium hat demnach die Zahl der verunglückten Drohnen auf 137 nach oben korrigiert. Vor einer Woche hatte das Ministerium die Gesamtverluste in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken noch auf 124 beziffert.

Die Bundeswehr hat bisher 137 Drohnen und damit mehr als noch vor einer Woche angenommen verloren. Aus einer Aufstellung auf der Homepage des Bundesverteidigungsministeriums geht hervor, dass davon 52 abstürzten, 50 bei Unfällen irreparabel beschädigt wurden und 35 weitere als vermisst gelten, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet. In einer vor einer Woche bekannt gewordenen Antwort des Ministeriums auf eine Linken-Anfrage waren die Gesamtverluste noch auf 124 beziffert worden.

"In wenigen Fällen kann eine Entwendung im Einsatzgebiet durch Dritte nicht ausgeschlossen werden", teilte das Ministerium der Zeitung mit. Andere Drohnen konnten demnach wegen ihres Zerstörungsgrades nicht mehr geortet werden, gingen in unzugänglichen Gebieten nieder oder konnten aufgrund der Bedrohungslage nicht geborgen werden.

Auch Scharping und Jung sollen angehört werden

Am Mittwoch hatte sich der Verteidigungsausschuss als Untersuchungsausschuss konstituiert, um das gescheiterte Drohnen-Projekt Euro Hawk unter die Lupe zu nehmen. Der Opposition geht es besonders um die Rolle von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), der am 31. Juli aussagen dürfte. Er hatte das Drohnen-Projekt im Mai wegen technischer Probleme gestoppt.

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Bis dahin waren Kosten von mehr als 500 Millionen Euro angefallen. Dem Minister wird vorgeworfen, bereits früher vom absehbaren Scheitern des Vorhabens gewusst zu haben. Der Ausschuss will auch die früheren Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) und Franz Josef Jung (CDU) anhören.